Eine Gehörgangsentzündung (Otitis Externa) ist eine Entzündung der äußeren Haut des Gehörgangs. Häufig ist die Erkrankung sehr schmerzhaft und oft auch langwierig. Auslöser der Erkrankung sind meist bakterielle Infektionen.
Die Otitis externa, eine Entzündung des äußeren Gehörgangs, kann in zwei Hauptformen auftreten: akut oder chronisch. Jede Form hat unterschiedliche Ursachen, Symptome und Behandlungsansätze. Hier erfahren Sie, wie sich akute und chronische Otitis externa unterscheiden und welche Behandlungsoptionen es gibt.
Die akute Otitis externa tritt plötzlich auf und wird meist durch eine bakterielle Infektion, oft durch Pseudomonas aeruginosa, verursacht. Sie äußert sich durch plötzlich einsetzende, starke Ohrenschmerzen, Juckreiz, Rötung und manchmal auch durch Ausfluss aus dem Ohr. Der Zustand kann durch häufiges Wasser im Ohr, wie beim Schwimmen, begünstigt werden. Die akute Form wird oft durch entzündungshemmende Ohrentropfen und in manchen Fällen durch Antibiotika behandelt. Eine schnelle Behandlung ist wichtig, um die Infektion einzudämmen und weitere Komplikationen zu vermeiden.
Die chronische Otitis externa entwickelt sich langsam über einen längeren Zeitraum und kann durch wiederholte akute Episoden oder durch fortlaufende Reizung des Gehörgangs entstehen. Ursachen können wiederholte Feuchtigkeit, Allergien oder Hautkrankheiten wie Ekzeme sein. Symptome sind oft weniger intensiv als bei der akuten Form, umfassen aber anhaltenden Juckreiz, gelegentliche Schmerzen und gelegentlichen Ausfluss. Die Behandlung umfasst die langfristige Kontrolle der Ursache, regelmäßige Reinigung des Gehörgangs und gegebenenfalls die Anwendung von speziellen Ohrentropfen zur Reduzierung der Entzündung.
Bei einer typischen Otitis externa-Erkrankung tritt zuerst ein Juckreiz auf, darauf folgen sehr heftige, brennende Ohrenschmerzen. Weitere Anzeichen für eine Gehörgangsentzündung können folgende Symptome sein:
Die Otitis externa kann durch verschiedene Arten entstehen.
Am häufigsten wird eine Entzündung durch kleine Hautverletzungen im Gehörgang ausgelöst. Diese können durch falsches Reinigen der Ohren mit Wattestäbchen oder anderen Hilfsmitteln entstehen. Auch das Tragen von In-Ear-Kopfhörern kann das Entstehen einer Gehörgangsentzündung begünstigen. Der Schutzmechanismus der Haut wird gestört, Keime können eindringen und Entzündungen auslösen.
Ob Hörgeräte eine Gehörgangsentzündung nach sich ziehen können, erfahren Sie in unserem Artikel: Können Hörgeräte Allergien nach sich ziehen?
Auch „fremde Keime“ können eine Gehörgangsentzündung auslösen. Taucher, Badeurlauber und öffentliche Schwimmbadbesucher trifft es besonders oft. Das bakteriell verunreinigte Wasser dringt in den Gehörgang ein und die Bakterien lösen dort eine Entzündung aus. Oft kann das Wasser im Ohr nicht ablaufen, zum Beispiel durch zu viel Ohrenschmalz. Eine Gehörgangsentzündung kann auch auf eine chronische Mittelohrentzündung zurück führen. Hierbei sondert das Ohr besonders viel Sekret ab. Darüber hinaus kann die Gehörgangsentzündung auch durch Allergien entstehen, die durch Seife, Shampoo oder Haarspray verursacht werden.
Wichtig ist, bereits bei den ersten Beschwerden den Hals-Nasen-Ohren-Arzt (HNO-Arzt) aufzusuchen. Es gilt, je früher eine Infektion erkannt und behandelt wird, desto besser sind die Behandlungsmöglichkeiten.
Zunächst führt der HNO-Arzt eine körperliche Untersuchung durch und erkundigt sich über die Beschwerden und der Krankheitsgeschichte des Patienten. Ohr und Trommelfell werden mithilfe eines Ohrenspiegels untersucht und gründlich betrachtet. Es wird auf Rötungen, Schwellungen und Ausfluss kontrolliert, sowie auf Schmerzempfindlichkeit geprüft. Anschließend beurteilt der Arzt, um welche Form von Gehörgangsentzündung es sich handelt. Gelegentlich wird ein Hörtest durchgeführt. Eventuell entnimmt der HNO-Arzt einen Abstrich der Haut von der Entzündungsstelle und lässt diesen im Labor untersuchen. Dadurch hat er die Möglichkeit den genauen Krankheitserreger zu identifizieren und gezielt Medikamente anzuwenden.
Der HNO-Arzt reinigt sorgfältig den Gehörgang und verschreibt entzündungshemmende Ohrentropfen oder Salben. Bei schwerwiegenden Fällen verabreicht der Arzt Antibiotikum.
Während der Gehörgangsentzündung sollte der Erkrankte darauf achten, die Ohren trocken zu halten. Denn ein feuchter Gehörgang bietet einen optimalen Lebensraum für Bakterien und Pilze.
Bei der Behandlung der Otitis externa, einer schmerzhaften Entzündung des äußeren Gehörgangs, stellt sich oft die Frage, ob Kühlen oder Wärmen effektiver ist.
Wann anwenden? Kühlen ist oft in der frühen, akuten Phase der Entzündung nützlich. Sobald die Symptome nachlassen, kann Wärme den Heilungsprozess unterstützen.
Neben diesen Methoden sollten Sie auch entzündungshemmende Ohrentropfen oder Salben verwenden und den Gehörgang trocken halten, um die Heilung zu fördern. Bei schweren Fällen ist es ratsam, einen HNO-Arzt aufzusuchen.
Die Reinigung der Ohren sollte eingeschränkt werden. Diese nur vorsichtig im äußeren Bereich säubern. Bitte verwenden Sie keine Wattestäbchen. Sollten Sie viel Ohrenschmalz produzieren, hilft Ihnen der HNO-Arzt bei der Reinigung.
In den ersten Wochen nach der Otitis externa tragen Sie unbedingt eine Badehaube beim Duschen und Baden. So schützen Sie Ihre Ohren vor dem Kontakt mit Wasser und Haarshampoo.
Vorsichtig sollten Sie mit Gegenständen sein, wenn Sie zu Entzündungen im und am Ohr neigen, die direkt in der Ohrmuschel platziert werden. Bitte reinigen Sie die Gegenstände regelmäßig. Dazu gehören Ohrhörer, Ohrstöpsel zum Lärmschutz (Gehörschutz), sowie Im-Ohr-Hörgeräte.
Wenn Sie Diabetiker sind, ist es wichtig, Ihren Blutzuckerwert richtig einzustellen. Gegebenenfalls wird eine Otitis externa begünstigt.
Eine Gehörgangsentzündung kann, wie bereits erwähnt, sehr langwierig und schmerzhaft sein. In den meisten Fällen heilt die Entzündung allerdings ohne Folgen und Komplikationen ab. Allerdings kann die Otitis Externa in einigen Fällen chronisch werden, wenn diese häufig auftritt. Folgende Komplikationen können auftreten:
Außerdem können Komplikationen auftreten, wenn Sie Diabetes (Zuckerkrankheit) haben oder unter Störungen des Immunsystems leiden. Der Knorpel oder die Knochen können dabei einen Schaden nehmen. Die medizinisch genannte Otitis Externa Maligna, kann einen schweren Verlauf nehmen. Sie greift dabei die Hirnnerven an und verursacht Lähmungen, zum Beispiel im Gesicht.
Die Bildung eines Gehörgangsekzem, medizinisch Otitis Externa Diffusa, ist möglich und entsteht ebenso aus der Entzündung des äußeren Gehörgangs. Auch können sich im äußeren Gehörgang die Haarbälge entzünden. Diese Art der Infektion nennt man Gehörgangsfurunkel, oder auch Otitis Externa Circumscripta.
Die bösartige Gehörgangsentzündung, auch als Otitis externa maligna bekannt, ist eine ernste Infektion des äußeren Gehörgangs, die sich auf die umgebenden Strukturen ausbreiten kann. Diese Erkrankung erfordert eine gezielte und umfassende Behandlung. Hier sind einige wichtige Tipps zur Behandlung:
Regelmäßige Nachuntersuchungen: Kontrolluntersuchungen sind wichtig, um den Fortschritt der Heilung zu überwachen und sicherzustellen, dass die Infektion vollständig abgeklungen ist.
Eine Gehörgangsentzündung durch Pilzinfektion, auch als Otomykose bekannt, ist eine Infektion des äußeren Gehörgangs, die durch Pilze verursacht wird. Diese Erkrankung kann unangenehme Symptome hervorrufen und erfordert eine gezielte Behandlung.
Ursachen:
Pilzinfektionen im Ohr entstehen meist durch das Wachstum von Schimmelpilzen oder Hefepilzen wie Candida oder Aspergillus. Risikofaktoren umfassen feuchte oder warme Bedingungen, die häufige Verwendung von Wattestäbchen oder das Vorhandensein von Verletzungen im Gehörgang. Menschen mit einem geschwächten Immunsystem oder Diabetes sind ebenfalls anfälliger für solche Infektionen.
Symptome:
Typische Symptome einer Pilzinfektion im Gehörgang sind Juckreiz, Rötung und Schwellung im Bereich des Ohrkanals. Patienten berichten oft von unangenehmen Gerüchen und einem fahlgrauen, krümeligen Ausfluss aus dem Ohr. In einigen Fällen kann es zu Schmerzen und vorübergehender Hörminderung kommen.
Behandlung:
Die Behandlung einer Gehörgangsentzündung durch Pilzinfektion umfasst in der Regel antimykotische Ohrentropfen oder Salben, die direkt ins Ohr aufgetragen werden. Es ist wichtig, den Gehörgang trocken zu halten und Verhaltensweisen zu vermeiden, die Feuchtigkeit fördern könnten. In schwerwiegenden Fällen kann eine orale Antimykotika-Behandlung erforderlich sein.
Ein Tragen von geschlossenen Hörgeräten, wie Im-Ohr-Hörgeräte oder Hinter-dem-Ohr-Hörgeräte mit geschlossener Otoplastik (Verschluss des Ohres) bei einer Infektion sollten Sie vermeiden. Durch den Verschluss der Ohren wird ein ständiges, feucht-warmes Milieu in den Ohren erzeugt, welches den entzündlichen Prozess fördert.