Schwindel entsteht oft dann, wenn das Gehirn widersprüchliche Informationen von den drei Sinnesorganen erhält, die das Gleichgewichtsempfinden und die räumliche Orientierung verbinden. Sie setzen sich zusammen aus dem Vestibularapparat, dem Gleichgewichtsnerv und den Tiefenrezeptoren. Der Vestibularapparat befindet sich im Innenohr und ist mit einer Flüssigkeit gefüllt, die die Sinneszellen an den Wänden bei Bewegungen und Drehungen reizt.
Der Gleichgewichtsnerv leitet diese Reize nun an das Gehirn weiter. Die Reize der Augen gehen dort auch ein und informieren, wie sich der Horizont bewegt. Die Tiefenrezeptoren in Muskeln, Sehnen und Gelenken teilen dem Gehirn mit, wie der Körper Schwankungen ausgleichen muss. Wenn das Gehirn die eingehenden Signale nicht richtig verarbeiten kann, tritt ein Schwindelgefühl auf.
Die häufigsten Ursachen von Benommenheit ohne Schwindel sind:
Bei Schwindel der mit Benommenheit einhergeht, sind oft Verspannungen in der kurzen und langen Nackenmuskulatur verantwortlich, die wiederum durch Fehlhaltung entstehen.
Die Neuritis vestibularis ist eine Erkrankung, bei der das Innenohr oder der Nervus vestibulocochlearis (8. Hirnnerv) sich durch eine Infektion entzünden. Der Nervus vestibulocochlearis verbindet das Innenohr mit dem Gehirn.
Die Neuritis, die Nervenentzündung, verletzt die vestibulären Äste des Hirnnervs und verursacht dadurch Schwindel. Eine Labyrinthitis (Entzündung des Labyrinths) entsteht, wenn die Infektion beide Äste des Nervs betrifft. In diesem Fall tritt Schwindel auf, sowie eine Veränderung des Hörens.
Schwindel bei älteren Menschen kann als Folge eines Problems mit dem vestibulären, zentralen und visuellen System entstehen. Ebenso kann der Schwindel durch eine Neuropathie, psychologische Motive oder durch unbekannte Gründe verursacht werden.
Vestibuläre Erkrankungen werden jedoch als die am meisten vorkommende Ursache bei altersbedingtem Schwindel gehalten und sind verantwortlich für 50% der Schwindelanfälle bei älteren Menschen.
Schwindel bei Kindern tritt häufiger auf als gedacht. Es handelt sich um eine gängige Störung, die circa 15-20 % der Kinder im Schulalter betrifft.
In den meisten Fällen treten dieser Beschwerden nur vorübergehend auf. Häufige Ursachen sind:
In einigen Fällen handelt es sich cernieragen um einen benignen paroxysmalen Lagerungsschwindel (BPLS) im Kindesalter, eine Form der Gleichgewichtsstörung ohne offensichtlichen Grund, die mit dem Wachstum komplett zu verschwinden neigt.
Abgesehen von der Ursache richtet sich die Therapie nach der Art des Schwindels, an dem das Kind leidet. Meistens sieht die Behandlung Folgendes vor: Ruhe und Erholung, Veränderungen im Lebensstil, Behandlung mit Antibiotika oder Antihistaminika.
Verschiedene Hausmittel können bei Schwindel helfen.
Homöopathische Mittel können helfen, sofern die Ursache ungefährlich ist. Wenn allerdings homöopathische Mittel eingenommen werden, sollte eine Besserung schnell eintreten. Niedrige Potenzen wie D6, D12 oder D30 werden bei Schwindel angewendet.
Extrakte aus der Heilpflanze Ginkgo fördern die Durchblutung im Innenohr und können helfen, die Beschwerden bei Schwindel zu verbessern. Weitere Mittel, die bei Schwindel infrage kommen sind:
Ein Hörgerät verbessert nicht nur das Hörvermögen, sondern kann noch viel mehr leisten; denn oft geht mit Schwerhörigkeit auch eine Verschlechterung des Gleichgewichtssinns einher. Es ist erwiesen, dass Hörgeräte den Gleichgewichtssinn verbessern, Schwindelanfälle reduzieren und vor Stürzen schützen.
Mit Hörgeräten verbessert sich auch der Orientierungssinn und die Erkennung des Ursprung von Geräuschen und folglich auch die Wahrnehmung des Raumes und der Umgebung; dadurch werden Schwindelanfälle und andere Störungen vermieden.