Informieren Sie sich, wie Sie eine Labyrinthitis erkennen können, wann Sie zum Arzt gehen sollten, welche Ursachen voraussichtlich hinter ihr stecken und wie Sie diese im nächsten Schritt behandeln können.
Das sogennate Labyrinth im Innenohr gibt der Krankheit auch Ihren Namen. Das knöcherne Labyrinth besteht aus zwei zentralen Komponenten:
Eine Innenohrentzündung wirkt sich wie folgt aus: Einerseits beeinträchtigt sie das Hörvermögen mehr oder weniger stark. Andererseits bringt sie unser Gleichgewicht aus dem Lot. Dadurch kann zum Beispiel ein Drehschwindel entstehen.
Häufiger als Erwachsene sind Säuglinge und Kleinkinder von einer Innenohrentzündung betroffen. Symptome einer Labyrinthitis bei Erwachsenen sind Drehschwindel, welcher von Übelkeit geleitet werden kann. Für einen Laien ist eine Innenohrentzündung jedoch nicht ohne weiteres festzustellen: Manche ihrer Anzeichen decken sich mit Symptomen anderer Ohrenerkrankungen zum Beispiel einer Mittelohrentzündung oder Morbus Menière.
Schmwerzt ihr Ohr? Hören Sie weniger oder gar nichts mehr? Dann steigt die Wahrscheinlichkeit, dass es sich um eine Innenohrentzündung handelt. Weitere mögliche Innenohrentzündungs-Symptome: Bei einer Labyrinthitis kann es auch zu unangenehmen Ohrgeräuschen (Tinnitus) kommen, z. B. einem Klingeln, Brummen, Schwindelgefühl, Klopfen oder Rauschen im Ohr, oder auch zu unkontrollierten Augenbewegungen und Ohrenschmerzen.
Eine Innenohrentzündung kann unterschiedliche Auslöser haben. Zum Beispiel können Viren oder Bakterien Ursache einer Labyrinthitis sein. Am häufigsten ist die virale Labyrinthitis. Meist tritt sie als Folge einer Mittelohrentzündung oder einer Erkältung auf, in der Regel einer Infektion der oberen Atemwege (Nase, Nebenhöhlen, Rachen). Bei einer Mittelohrentzündung können Erreger vom Mittelohr ins Innenohr gelangen und dort eine Innenohrentzündung verursachen.
Auch bakterielle Entzündungen wirken sich möglicherweise auf das Ohr aus, zum Beispiel eine bakterielle Hirnhautentzündung. Dabei können sich die Entzündungserreger über den Hör- und Gleichgewichtsnerv bis zum Innenohr hin ausbreiten. Eine Innenohrentzündung kann auch in Verbindung mit Allergien, Schädeltraumata, Cholesteatomen (Geschwulst im Ohr) oder der Menière-Erkrankung (Morbus Menière) auftreten.
Schließlich stehen auch bestimmte Medikamente in Verdacht, sich auf das Innenohr auzuwirken.
Alles in allem: Die Ursachen einer Labyrinthitis sind äußerst vielfältig. Umso wichtiger ist es, die Auslöser ausfindig zu machen, denn je nach Ursache empfiehlt der Hals-Nasen-Ohren-Arzt unterschiedliche Therapien. Und wird die Innenohrentzündung behandelt, so heilt sie meist vollkommen aus.
Sie haben den Arzt aufgesucht. Und nun? Am Anfang der Labyrinthitis-Behandlung steht eine gründliche Untersuchung. Der Facharzt untersucht zunächst Ihren Gehörgang, um festzustellen, ob tatsächlich eine Innenohrentzündung vorliegt und ob sie viraler oder bakterieller Natur ist. Auch überprüft er, wie gut Sie hören. Hierzu macht er z. B. einen völlig schmerzfreien Hörtest und/oder einen Stimmgabelversuch, um herauszufinden, wie stark Ihr Ohr auf Vibrationen reagiert.
Da eine Labyrinthitis auch den Gleichgewichtssinn beeinträchtigt, führt der Arzt zusätzlich meist Gleichgewichtstests durch. Ein einfacher und relativ bekannter Test ist der so genannte Romberg-Versuch: Dabei stehen Sie auf beiden Beinen und schließen die Augen. Kommt es nun zu Schwindel, so gibt dies dem Facharzt erste Hinweise und er führt bei Bedarf weitere Tests durch. In manchen Fällen ist auch eine ergänzende Computertomographie (CT) zu empfehlen.
Auf jeden Fall ist es gut, wenn Sie sich und Ihrem Facharzt diese Zeit geben. Denn all diese Untersuchungen sind erforderlich, um die Labyrinthitis gegen andere Erkrankungen abzugrenzen. So können Hör- und Gleichgewichtsstörungen z. B. auch bei anderen Nervenstörungen, Schlaganfall oder der Menière-Erkrankung (Morbus Menière) auftreten.
Die Untersuchung ist abgeschlossen, die Ergebnisse liegen vor: Es ist eine Innenohrentzündung. Wie geht der Hals-Nasen-Ohren-Arzt vor? Er erstellt einen maßgeschneiderten Behandlungsplan. Es handelt sich um eine bakterielle Labyrinthitis? Dann sind Antibiotika für die Therapie ideal.
Virusinfektionen hingegen werden mit antiviralen Medikamenten behandelt. Ist keine Infektion nachweisbar, verschreibt der Facharzt entzündungshemmende Mittel und/oder Medikamente gegen Schwindel und Übelkeit. Die Infektion wird von starkem Erbrechen begleitet? Dann sollten Sie besonders viel trinken, und im Zweifelsfall noch einmal den Arzt zu Rate ziehen.
Auch Sie als Patient können einiges tun, um die Behandlung der Labyrinthitis zu unterstützen. Gönnen Sie sich viel Ruhe, gehen Sie Stress aus dem Weg, lesen Sie, schlafen Sie sich richtig aus. Denn Hektik, Probleme und Müdigkeit belasten den Körper unnötig und verzögern die Heilung. Wer außerdem noch rasche Positionswechsel vermeidet, tut seinem Körper ebenfalls etwas Gutes: Denn ruckartiges Aufstehen belastet das Gleichgewichtsorgan, das durch die Entzündung ohnehin strapaziert ist. Auch grelles Licht wird in dieser Phase als unangenehm empfunden.
Tragen Sie also gerne eine Sonnenbrille, auch wenn es draußen kühl ist, oder dimmen Sie, wenn möglich, das Licht. Manche rezeptpflichtige wie frei verkäufliche Medikamente – vor allem Aspirin – wirken sich ebenfalls ungünstig aus. Klären Sie am besten mit Ihrem Arzt ab, welche Medikamente unbedenklich sind. Hoher Alkohol- und Tabakkonsum ist ebenfalls nicht förderlich für den Heilungsprozess. Am besten Sie betrachten die Genesungszeit als eine Pause, in der Sie sich viel Erholung gönnen und Konsumgifte einschränken.