Wenn Symptome wie Hörminderung, pfeifende Geräusche oder Ohrenschmerzen auftauchen, kann dies zu Ängsten führen. Die Gründe für solche Warnsignale unseres Körpers sind jedoch sehr vielfältig und reichen von einer Überbelastung des Gehörs bis hin zu ernsthaften Ohrerkrankungen. Aufgrund der Sensibilität dieses Sinnesorgans lohnt sich eine Abklärung bei dauerhaft auftretenden Symptomen immer. So können eine langfristige Verschlechterung des Gehörs und die damit verbundenen Einschränkungen verhindert werden. Bei einigen Ohrproblemen ist es aber auch sinnvoll, selber Massnahmen zu ergreifen, um innert kurzer Zeit eine Verbesserung zu erzielen.
Im Zusammenhang mit der Selbstreinigung des Ohres übernimmt Ohrenschmalz eine wichtige Funktion: Er sorgt für eine gesunde Haut im Gehörgang, fängt Staub am Ohrenausgang ab und kann durch seinen Geruch auch Insekten vom Gehörgang fernhalten. Grundsätzlich wird Ohrenschmalz automatisch aus dem Ohr transportiert, bei manchen Menschen kann er sich aber auch zu einem Ohrenschmalzpfropf entwickeln – insbesondere, wenn sie ihre Ohren mit Wattestäbchen reinigen. Erste Anzeichen einen Ohrenpfropfs sind ein leichter Hörverlust und oft auch Ohrengeräusche sowie leichter Schwindel. Spätestens wenn Schmerzen auftreten, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Dieser kann den Pfropf mit verschiedenen Reinigungsmethoden meist problemlos entfernen.
Ein Cholesteatom ist ein gutartiger Tumor im Mittelohr. Dieser entsteht durch die Einwucherung von verhornendem Plattenepithel aus dem Gehörgang ins Mittelohr, was zu chronisch-eitrigen Entzündungen führt. Die Symptome ähneln oft einer gewöhnlichen Mittelohrentzündung. So kommt es zu Ohrenschmerzen, Ohrendruck und Ohrenlaufen. Behandelt werden kann ein Cholesteatom durch eine Operation, deren Prognose bei einem frühzeitigen Eingriff sehr gut ist. Unbehandelt können neben Hörschäden auch Infektionen des Gesichtsnervs sowie des Gehirns auftreten. Eine gründliche Untersuchung durch einen Facharzt ist bei Verdacht auf ein Cholesteatom von entscheidender Bedeutung.
Unter Misophonie versteht man den Hass auf Geräusche. Oft betrifft er insbesondere Kaugeräusche, die bei Betroffenen dieser Überempfindlichkeit starke emotionale Reaktionen auslösen können – von Unbehagen bis zu starken Wutgefühlen. Zu unterscheiden ist Misophonie von Hyperakusis. Diese beschäftigt sich mit einer Überempfindlichkeit gegenüber dem Geräuschpegel. Bei der Misophonie hingegen reichen oft schon leise Geräusche einer bestimmten Art als Trigger. Ursachen sind bisher bloss begrenzt bekannt. Therapiert wird Misophonie insbesondere durch Techniken, welche die eigene Kontrolle über Emotionen stärken: unter anderem Autogenes Training, Thai-Chi, Yoga oder eine Therapie bei einem Verhaltens-Psychologen.
Bei der Otosklerose handelt es sich um eine langsam fortschreitende Erkrankung, die das Mittel- und Innenohr betrifft. Dabei kommt es erst zu einem entzündungsähnlichen Umbau des Knochens, später zu einer Verknöcherung im Ohr. Was sie verursacht, ist noch nicht abschliessend geklärt. Symptome sind oft ähnlich wie bei einem plötzlichen Hörsturz: zunehmende Schwerhörigkeit und Ohrensausen. Otosklerose kann operativ behandelt werden, wobei Prothesen im Ohr zum Einsatz kommen. Bei Verdacht auf diese Ohrenkrankheit sollte zeitnah ein Facharzt aufgesucht werden. Ist der Prozess der Verknöcherung bereits zu weit fortgeschritten, ist eine Operation nicht mehr möglich. In diesen Fällen können Hörgeräte die Situation Betroffener verbessern.
Unter Ohrenschmerzen, medizinisch Otalgie, versteht man jedes schmerzhafte Gefühl im Ohr. Viele Menschen leiden darunter, gerade Kinder sind oft betroffen. Ursachen können sehr vielseitig sein und sowohl im Ohr als auch ausserhalb liegen. Bei Kindern treten sie oft bei einer Mittelohrentzündung auf, daneben können aber unter anderem auch Belüftungsstörungen des Mittelohrs, Verletzungen des Trommelfells, Erkrankungen der Zähne oder eine Mandelentzündung zu Ohrenschmerzen führen. Entsprechend muss die Behandlung auf den Einzelfall angepasst werden. Häufig kommen Schmerzmittel, Antibiotika oder abschwellende Nasentropfen zum Einsatz, selten muss operiert werden. Hausmittel wie Zwiebelsäckchen können ebenfalls Linderung bringen.
Druckveränderungen, beispielsweise beim Start eines Flugzeugs, führen oft zu Druckgefühlen in den Ohren. Diese lassen sich durch Kaugummikauen, Gähnen oder Schlucken meist leicht beheben. In einigen Fällen besteht der Ohrendruck jedoch länger, oft in Verbindung mit einer leichten Hörverminderung. Die Ursachen hierfür können bei einer mangelnden Ohrbelüftung liegen, daneben sind aber unter anderem auch Verletzungen des Trommelfells, psychische Belastungen durch Stress, ein Hörsturz oder eine Erkältung als Auslöser von Druckgefühlen möglich. Leiden Sie über längere Zeit unter Ohrendruck, sollten Sie einen Facharzt aufsuchen. Die Behandlung wird der Ursache angepasst, sie reicht von der Abgabe von Medikamenten bis zur Operation der Rachenmandeln.
Wird Ihnen beim Aufstehen oder beim Umdrehen im Bett manchmal schwindlig? Dann kann der sogenannte Lagerungsschwindel dahinterstecken. Falls es sich tatsächlich um diese Erkrankung handelt, gibt es eine gute Nachricht: Der Lagerungsschwindel ist grundsätzlich ungefährlich. Die noch bessere Nachricht: Gegen den Schwindel können Sie einiges tun. Lesen Sie hier mehr über Ursachen, Symptome und mögliche Therapien und Übungen zur Behandlung.
Beim Schwimmen, Tauchen oder Duschen kommt oft Wasser ins Ohr. In der Regel lässt sich dies leicht beheben. Bleibt das Wasser aber im Ohr, sind gesundheitliche Folgen möglich – der Schutzfilm des Ohrs wird zerstört und die Anfälligkeit für Krankheitserreger steigt. Mit Wasserschutz-Ohrstöpseln können Sie verhindern, dass Wasser ins Ohr eindringt. Kopfschütteln, behutsames Föhnen oder das vorsichtige Aufsaugen des Wassers mit der Spitze eines Papiertaschentuchs können hilfreich sein, falls bereits Wasser im Ohr ist. Bleibt das dumpfe Gefühl über Tage hinweg bestehen, hat sich aus Ihrem Ohrenschmalz wahrscheinlich ein Pfropf gebildet. Spätestens wenn Sie Anzeichen einer Entzündung bemerken, sollten Sie einen HNO-Arzt konsultieren.