Die von einem HNO-Arzt durchgeführte Impedanzmessung hilft bei der Ermittlung eventueller Probleme am Gehörapparat und insbesondere am tympano-ossikulären System (Trommelfell und Gehörknöchelchenkette).
Im Allgemeinen lassen sich die Untersuchungen der Hörfunktion in subjektive und objektive Testverfahren gliedern.
Subjektive Testverfahren wie die klassische Reinton- und Sprachaudiometrie erfordern die aktive Mitarbeit des Patienten; dieser muss zum Beispiel die Hand heben oder einen Knopf drücken, wenn er ein akustisches Signal hört, das an seinen Kopfhörer übermittelt wird, während er sich in einer Schallschutzkabine aufhält (Reintonaudiometrie); oder er wird gebeten eine Liste von Wörtern zu wiederholen, die ihm über Kopfhörer oder ohne vorgelesen wird (Sprachaudiomerie mit Kopfhörer oder im freien Schallfeld).
Bei objektiven Testverfahren müssen die Testpersonen nicht aktiv mitarbeiten. Diese Tests dienen sowohl zur Vervollständigung der Ergebnisse subjektiver Tests, als auch zur Überprüfung des Gehörs von Personen, die nicht zur Mitarbeit fähig sind (Kinder unter vier Jahren zum Beispiel). Sie liefern genaue Informationen über den funktionellen Zustand des Mittelohrs, des Innenohrs und des zentralen Gehörapparats. Zu den objektiven Testverfahren gehören die Impedanzmessung, die Elektrocochleographie, die evozierten Potentiale und die otoakustischen Emissionen.
Die Impedanzmessung ist ein objektives, nicht-invasives Diagnosetestverfahren und liefert Hinweise zu folgenden Aspekten:
Die Untersuchung an sich dauert ungefähr zehn Minuten und wird mit einem speziellen Gerät, dem sogenannten Impedanzmesser durchgeführt. Ein unversehrtes Trommelfell ist Voraussetzung für diesen Test; ausserdem dürfen weder Ohrenschmalz noch sonstige Absonderungen im Ohr vorhanden sein. Der Test erfordert keine besonderen Vorbereitungen.
Nach einer fachkundigen Untersuchung und der Auswertung der Audiometrie, erfolgt für gewöhnlich eine Impedanzmessung in einer öffentlichen oder privaten HNO-Einrichtung. Zu diesem Zweck führt der Arzt eine kleine Sonde mit einem Gummiende in den Gehörgang ein, nachdem er sich vergewissert hat, dass dieser frei von Sekreten und Ohrenschmalz ist. Der von der Sonde ausgeübte Druck lässt eine Reihe von Schaubildern entstehen, die auf dem Impedanzmesser sichtbar sind, und liefert hintereinander Daten zum Zustand des Trommelfells und des Mittelohrs (Tympanogramm) sowie über das Vorhandensein oder Fehlen der Stapediusreflexe.
Die Impedanzmessung ermittelt den akustischen Widerstand der Mittelohrstrukturen (Trommelfell und Gehörknöchelchenkette) gegenüber dem Durchgang mechanischer Vibrationsenergie (Schallwellen) von der Luft zu den Flüssigkeiten in der Gehörschnecke. Sie liefert spezifische Informationen über die Funktionsfähigkeit des Mittelohrs (tympano-ossikuläres System) und dient daher zur Ermittlung von eventuellen Hörproblemen, die ihren Ursprung in einer Erkrankung des Mittelohrs haben (z. B. katarrhalische Mittelohrentzündung, Tympanosklerose, Otosklerose usw.). Die ganze Messung ist nicht-invasiv und leicht durchzuführen. Generell gliedert sich die Impedanzmessung in eine Tympanometrie und eine Stapediusreflexmessung. Für die Tympanometrie wird eine Sonde mit einem Ende aus weichem Gummi, das für guten Halt sorgt, in den äusseren Gehörgang eingeführt. Auf diese Weise erhält man ein Schaubild, ein sogenanntes Tympanogramm, das die Form einer glockenförmigen Kurve hat und die genauen Werte des Mittelohrdrucks darstellt. Die Grafik der tympanometrischen Kurve liefert dem Facharzt eine Reihe nützlicher Hinweise, die den Zustand des Mittelohrs betreffen. Im Allgemeinen lassen sich die dargestellten Kurven wie folgt gliedern:
Bei Kindern liefern die Impedanzmessung und insbesondere das Tympanogramm dem Facharzt wesentliche Hinweise auf das eventuelle Vorhandensein einer Mittelohrentzündung. Es gibt zwei Arten von Mittelohrentzündung, eine katarrhalische und eine eitrige; diese können ein mehr oder (im Falle einer Entzündung des Trommelfells) weniger üppiges schleimiges, seröses oder eitriges Exsudat erzeugen, welches das Mittelohr ganz oder teilweise bedeckt. Mittelohrentzündungen treten meistens im Winter, mitten in der Grippesaison auf, während sie im Sommer seltener sind. Eine katarrhalische Mittelohrentzündung kann in jedem Alter vorkommen, tritt jedoch häufiger bei Kindern und Jugendlichen auf; mindestens 80 % der Kinder erkranken mindestens einmal an einer Mittelohrentzündung, bevor sie eingeschult werden.
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