Ursachen von Tinnitus

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Was verursacht einen Tinnitus?

Ein Tinnitus kann verschiedene Ursachen haben. Neben Stress und bestimmten Medikamenten, entstehen die unangenehmen Ohrgeräusche durch physische Einwirkungen, zum Beispiel ein Fremdkörper im Ohr, oder virale und bakterielle Infekte. Doch auch ein Hörsturz oder Altersschwerhörigkeit sind in der Lage, einen Tinnitus auszulösen.

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Jeder hat es schon einmal gehört: Ein plötzlich auftretendes Piepen im Ohr, das meist genauso schnell verschwindet, wie es angefangen hat. Bereits eine leichte Schieflage des Kopfes kann ausreichen, um das Geräusch hervorzurufen. Durch Bewegungen des Kopfes ist das Problem aber schnell behoben. Ein solches kurzzeitiges Ohrensausen tritt im Alltag hin und wieder auf, wird aber auch schnell wieder vergessen, da es keine größeren Einschränkungen mit sich bringt.
Anders sieht es jedoch bei Tinnituspatienten aus, die regelmäßig und permanent mit den lästigen Ohrengeräuschen kämpfen. Woher der Tinnitus kommt, ist von Fall zu Fall unterschiedlich. Oftmals beeinflusst ein hohes Stresslevel das Piepen.

 

Mann lächelt.

Was ist Tinnitus?

Viele Millionen Menschen in Deutschland leiden an einem Tinnitus oder Pfeifen im Ohr. Bei einem gewissem Teil der Betroffenen klingen die Ohrgeräusche nach vielen Jahren von selbst wieder ab, andere leiden dauerhaft unter dem Geräusch.


Um der Ursache für Tinnitus auf den Grund zu gehen, unterscheiden Mediziner zwischen einem objektiven und einem subjektiven Tinnitus. Ersterer tritt sehr selten auf, da hier von einer tatsächlich existierenden und objektiv wahrnehmbaren Schallquelle auszugehen ist. Wenn keine objektive Schallquelle erkennbar ist, spricht man von einem subjektiven Tinnitus. Dies betrifft 99 Prozent der Fälle. Da in diesen Fällen keine objektive Störquelle existiert, die behoben werden könnte, ist die Behandlung von einem subjektiven Tinnitus erschwert.

Ursachen eines objektiven Tinnitus

Patienten, die unter einem objektiven Tinnitus leiden, nehmen Ohrgeräusche wahr, die von unterschiedlichen Schallquellen ausgehen können. Diese Ohrgeräusche sind ebenso von außen durch einen Arzt als Rauschen oder Zischen wahrnehmbar. Dahinter können sich Bluthochdruck (dieser ist teils verantwortlich für den Tinnitus bei Schwangeren) und muskuläre oder gefäßbedingte Ursachen verbergen. Hierzu zählen zum Beispiel Strömungsgeräusche durch verengte Arterien oder Funktionsstörungen der Ohrtrompete. Auch Blutschwämme, fehlgebildete Blutgefäße oder Tumore kommen als Ursache in Betracht. Bei Personen, die sich besonders fleisch- und eisenarm ernähren, kann eine Anämie entstehen, die sich in einem Strömungsrauschen des Blutes äußert.
In Folge eines Muskelkrampfes des Mittelohrmuskels kann es vorkommen, dass ein weiderholt knackendes Geräusch zu hören ist, das jedoch asynchron mit dem Pulsschlag verläuft. Probleme mit der eustachischen Röhre führen zu einem eingeschränkten Druckausgleich. Als Folge können bei einer länger geöffneten Ohrtrompete Knackgeräusche im Atemrhythmus auftreten.  
Ziel der Behandlung eines objektiven Tinnitus ist es, die Störquelle zu beseitigen.

Ursachen eines subjektiven Tinnitus

Bei einem subjektiven Tinnitus handelt es sich um subjektiv wahrgenommene Ohrgeräusche, deren Ursachen nicht im Ohr zu suchen sind. Ihren Ausgangpunkt nehmen diese Geräusche in einer abnormalen Aktivität der Nervenzellen im Gehirn, das die Höreindrücke verstärkt. Die Ursachen dafür können sehr unterschiedlich sein. Zu ihnen gehören:
-     Mittelohrentzündung
-     Innenohrentzündung
-     Morbus Menière
-    Verstopfter Gehörgang, zum Beispiel durch Ohrenschmalz
-     Otosklerose
-     (Alters-)Schwerhörigkeit
-    Lärmtrauma und Knalltrauma
-    Trommelfellperforation
-     Tubenfunktionsstörung
-     Hörsturz
-    Cortisonbehandlung

Tinnitus durch ein Akustikusneurinom

Als Neurinom bezeichnen Mediziner gutartige Tumore im der hinteren Schädelgrube. Oftmals betreffen diese den achten Hirnnerv, der für das Hören und das Gleichgewicht verantwortlich ist. Befindet sich der Tumor an diesem Nerv, wird er als Akustikusneurinom bezeichnet. Derartige Tumore zeichnen sich durch ein langsames Wachstum aus und bilden keine Metastasen. Rund zehn Prozent aller Hirntumore sind ein Akustikusneurinom. Betroffen sind zumeist Menschen zwischen dem 30. und 50. Lebensjahr. Die Dunkelziffer der Tumore, die unentdeckt bleiben, da sie keine Beschwerden auslösen, liegt allerdings höher. Neben einem Tinnitus und Schwindel führt der Tumor zu einer einseitigen Hörminderung, sie sich bis zu einem kompletten Hörverlust erstrecken kann. In seltenen Extremfällen schädigt der Tumor den Gesichtsnerv, was Lähmungen des Gesichtes zur Folge hat, oder engt das Gehirn ein, wodurch der Hirndruck steigt. Eine rechtzeitige Diagnose und Behandlung wirken sich günstig auf die Heilungschancen aus.

Tinnitus durch Stress und seelische Ursachen

Ein stressiger Alltag führt nicht zwangsweise zu einem Tinnitus. Dennoch berichten viele Patienten, die unter Ohrgeräuschen leiden, dass sie ebenfalls viel Stress haben. Ein Zusammenhang ist daher offensichtlich, sodass sich Stress als Ursache für Tinnitus nicht ausschließen lässt.

Körper und Seele stehen in einer engen Wechselbeziehung, sodass Tinnitus als psychosomatisches Symptom bei psychischer Belastung auftreten kann. Tinnituspatienten berichten zudem davon, die Ohrgeräusche lauter wahrzunehmen, wenn sie gestresst sind. Chronischer Tinnitus steht in einem signifikanten Zusammenhang mit psychischen Erkrankungen wie Depressionen oder Angststörungen. Oftmals ist es schwer zu beurteilen, welches von beidem das jeweils andere bedingt. In solchen Fällen ist eine Behandlung der seelischen Ursachen der erste Schritt, um möglichen tiefersitzenden Problemen auf den Grund zu gehen.

Tinnitus durch Medikamente

Packungsbeilagen verdeutlichen, dass jedes Mittel, das eine Wirkung erzielen soll, ebenso eine Menge Nebenwirkungen mit sich bringen kann. Bei einigen Medikamenten ist der Tinnitus als solche Nebenwirkung anzusehen. Als möglicher Auslöser für Tinnitus wird Azetylsalizylsäure angesehen, die sich in einigen Schmerzmitteln befindet. Ab einer Dosierung von 1-3 Gramm (empfohlene Dosierungen liegen meist zwischen 100 und 500 Milligramm) ist mit Hörstörungen und Tinnitus zu rechnen. Ebenso wirken die Entwässerungsmedikamente auf das Ohr, insbesondere die Wirkstoffe Furosemid und Etakrinsäure. Ein Tinnitus kann ebenfalls durch Medikamente gegen Depression und Krebs, Betablocker oder Anti-Baby-Pillen ausgelöst werden

Tinnitus durch Kopfhörer?

In unserem Artikel " Sind Kopfhörer schädlich für unsere Ohren?" erfahren Sie, ob Kopfhörer einen Tinnitus verursachen können.

Tinnitus durch andere Probleme mit dem Gebiss

Ein Piepen im Ohr kann tendenziell neben Zähneknirschen auch mit anderen Problemen mit dem Gebiss zusammenhängen. Lesen Sie unseren Beitrag zum Zusammenhang zwischen unserem Gehör und Gebiss, um weitere Details hierzu in Erfahrung zu bringen.

Tinnitus durch Nackenverspannung

Eine weitere Ursache von Tinnitus kann eine falsche Körperhaltung sein. Detaillierte Informationen zum Zusammenhang von Tinnitus und Nackenverspannungen erhalten Sie in unserem Beitrag:  Tinnitus durch Nackenverspannungen.

Tinnitus durch Zähneknirschen

Zähneknirschen bzw. eine verspannte Kiefermuskulatur kann eine mögliche Ursache für Ohrgeräusche sein. Informieren Sie sich in unserem Beitrag Tinnitus & Bruxismus, wie diese beiden Phänomene zusammenhängen.
Porträt einer weiblichen Audiologin mit Kittel.

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