Die Otitis externa maligna

auch Schädelbasisosteomyelitis oder nekrotisierende Otitis externa

Maligne Otitis Externa verstehen

Um die Maligne Otitis Externa zu verstehen, ist es wichtig, ihre Komplexität, Auswirkungen und Behandlungsstrategien zu erfassen. Diese Erkrankung entsteht oft durch Infektionen des äußeren Ohres und kann ernsthafte Probleme verursachen, wenn sie nicht rechtzeitig behandelt wird. Ein genaueres Verständnis ihrer Details verdeutlicht die Dringlichkeit einer frühzeitigen Erkennung und Behandlung, um mögliche Komplikationen zu minimieren und optimale Ergebnisse für die Patienten zu erzielen.

Was ist Otitis externa maligna?

Otitis externa maligna, auch bekannt als nekrotisierende Otitis externa, ist eine seltene, aber schwerwiegende Infektion des äußeren Gehörgangs, die sich auf das umgebende Gewebe ausbreitet, einschließlich des Knochens. Typischerweise beginnt sie als einfache Otitis externa, eine Entzündung des Gehörgangs, die oft durch Bakterien oder Pilze verursacht wird.

Bei Otitis externa maligna breitet sich die Infektion jedoch aggressiv aus und kann zu lebensbedrohlichen Komplikationen wie Knochennekrose und sogar Schädelbasisosteomyelitis führen. 

Ursachen von Otitis externa maligna

Otitis externa maligna ist eine schwerwiegende Infektion des äußeren Gehörgangs, die durch verschiedene Ursachen ausgelöst werden kann. Die Identifizierung dieser Ursachen und Risikofaktoren ist entscheidend, um das Verständnis für die Erkrankung zu vertiefen und geeignete Präventions- und Behandlungsstrategien zu entwickeln.

Bakterielle Infektionen

Pseudomonas aeruginosa: Dieser Bakterienstamm ist eine häufige Ursache für Otitis externa maligna und kann zu einer aggressiven Infektion führen, insbesondere bei Personen mit geschwächtem Immunsystem. Neben Pseudomonas aeruginosa können auch andere Bakterien wie Staphylococcus aureus oder Streptokokken eine maligne Otitis externa verursachen.

Schwächung des Immunsystems

Personen mit einem geschwächten Immunsystem, sei es durch Erkrankungen wie HIV/AIDS, Krebs oder durch immunsuppressive Medikamente, haben ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung von Otitis externa maligna.

Diabetes

Diabetes mellitus erhöht das Risiko für Infektionen im Allgemeinen und kann auch das Risiko für Otitis externa maligna erhöhen, da der erhöhte Blutzuckerspiegel die Immunfunktion beeinträchtigen und die Wundheilung verzögern kann.

Hauterkrankungen

Hauterkrankungen wie Ekzeme, Psoriasis oder Dermatitis können die Barrierefunktion der Haut im äußeren Gehörgang beeinträchtigen und das Eindringen von Krankheitserregern begünstigen, was das Risiko für Otitis externa maligna erhöhen kann.

Verletzungen des äußeren Gehörgangs

Verletzungen durch Trauma, Reizung oder chirurgische Eingriffe im äußeren Gehörgang können die Schutzfunktion der Haut beeinträchtigen und das Eindringen von Krankheitserregern begünstigen, was das Risiko für eine maligne Otitis externa erhöhen kann.

Symptome von Otitis externa maligna

Starke Ohrenschmerzen

Patienten mit Otitis externa maligna leiden unter starken und anhaltenden Schmerzen im betroffenen Ohr, die oft als scharf, pochend oder stechend beschrieben werden. Die Schmerzen können sich bei Berührung des Ohrs verschlimmern und können so intensiv sein, dass sie die normale tägliche Aktivität beeinträchtigen.

Ausfluss aus dem Ohr

Ein häufiges Symptom ist das Vorhandensein von eitrigem oder blutigem Ausfluss aus dem betroffenen Ohr. Dieser Ausfluss kann unangenehm riechen und ist oft ein Zeichen für eine fortgeschrittene Infektion.

Schwellung und Rötung

Der äußere Gehörgang kann geschwollen sein und sich gerötet anfühlen. Die Schwellung und Rötung können sich auch auf das umliegende Gewebe ausweiten und zu einem unangenehmen Druckgefühl im Ohr führen.

Hörverlust

In einigen Fällen kann eine Maligne Otitis Externa zu einem vorübergehenden oder dauerhaften Hörverlust führen. Dies kann auf die Schwellung und Entzündung im äußeren Gehörgang zurückzuführen sein, die den Schallfluss zum Innenohr beeinträchtigen können.

Fieber

Einige Patienten können Fieber entwickeln, insbesondere wenn die Infektion fortschreitet. Fieber ist ein Zeichen dafür, dass der Körper auf die Infektion reagiert und versucht, die Krankheitserreger zu bekämpfen.

Komplikationen von Otitis externa maligna

Knochennekrose

Unbehandelte Otitis externa maligna kann dazu führen, dass das umliegende Knochengewebe im äußeren Gehörgang abstirbt, ein Zustand, der als Knochennekrose bekannt ist. Diese schwerwiegende Komplikation kann zu erheblichen Schäden führen und erfordert oft umfangreiche medizinische Interventionen.

Schädelbasisosteomyelitis

Bei fortgeschrittenen Fällen kann sich die Infektion auf die Schädelbasis ausbreiten und eine Entzündung des Knochengewebes in diesem Bereich verursachen, ein Zustand, der als Schädelbasisosteomyelitis bezeichnet wird. Diese Komplikation kann lebensbedrohlich sein und erfordert oft eine sofortige ärztliche Behandlung.

Meningitis

Obwohl selten, kann unbehandelte Otitis externa maligna zu einer Entzündung der Hirnhäute führen, ein Zustand, der als Meningitis bekannt ist. Meningitis ist eine ernste und potenziell lebensbedrohliche Komplikation, die sofortige medizinische Behandlung erfordert, um Komplikationen zu vermeiden.

Septischer Schock

In extremen Fällen kann sich die Infektion auf den Blutkreislauf ausbreiten und zu einem Zustand führen, der als septischer Schock bekannt ist. Dies ist ein lebensbedrohlicher Zustand, der sofortige medizinische Behandlung erfordert und eine intensive Überwachung und Unterstützung erfordert, um das Überleben des Patienten zu gewährleisten.

Diagnose von Otitis externa maligna

Die Diagnose von Otitis externa maligna erfordert eine sorgfältige Bewertung der klinischen Symptome sowie den Einsatz verschiedener diagnostischer Ansätze und Bildgebungsverfahren. Zu den diagnostischen Ansätzen gehören eine gründliche Anamneseerhebung, eine körperliche Untersuchung des äußeren Gehörgangs und des umliegenden Gewebes sowie die Untersuchung von Proben des Ausflusses aus dem Ohr auf das Vorhandensein von Krankheitserregern. Bildgebungsverfahren wie die Computertomographie (CT) oder die Magnetresonanztomographie (MRT) können ebenfalls eingesetzt werden, um das Ausmaß der Infektion zu beurteilen und potenzielle Komplikationen wie Knochennekrose oder Ausbreitung der Infektion auf umliegende Strukturen zu identifizieren. Die kombinierte Anwendung dieser diagnostischen Ansätze ermöglicht eine präzise Diagnosestellung und eine gezielte Behandlungsstrategie für Patienten mit Otitis externa maligna.

Behandlung von Otitis externa maligna

Die Behandlungsmöglichkeiten für Otitis externa maligna umfassen medizinische und chirurgische Ansätze. Die medikamentöse Therapie besteht in der Regel aus der Verabreichung von Antibiotika, entweder oral oder als Ohrentropfen, um die Infektion zu bekämpfen. Bei schweren Fällen können chirurgische Eingriffe erforderlich sein, um infiziertes Gewebe zu entfernen oder Komplikationen zu behandeln. Weitere Optionen wie physikalische Therapien können ebenfalls helfen. Die Wahl der Behandlung hängt von der Schwere der Erkrankung ab und wird individuell vom Arzt festgelegt.

Häufig gestellte Fragen zu Otitis externa maligna

Ist Otitis externa maligna ansteckend?

Nein, Otitis externa maligna ist in der Regel nicht ansteckend und wird nicht durch direkten Kontakt mit einer infizierten Person übertragen. Es ist jedoch wichtig, die Hygiene zu beachten, um die Ausbreitung von Infektionen zu verhindern.

Ist eine bösartige Otitis externa heilbar?

Ja, eine bösartige Otitis externa ist heilbar, insbesondere wenn sie frühzeitig erkannt und angemessen behandelt wird. 

Warum ist bösartige Otitis externa lebensbedrohlich?

Eine maligne Otitis externa kann lebensbedrohlich sein, wenn sie nicht behandelt wird, da sie sich auf umliegende Gewebe ausbreiten und schwerwiegende Komplikationen wie Knochennekrose oder Meningitis verursachen kann.

Wie kann ich das Risiko reduzieren?

Das Risiko kann durch eine gute Ohrenhygiene, Vermeidung von Feuchtigkeit im äußeren Gehörgang, rechtzeitige Behandlung von Infektionen und Kontrolle von Risikofaktoren wie Diabetes reduziert werden.

Wie häufig ist die nekrotisierende Otitis externa?

Nekrotisierende Otitis externa ist eine seltene Erkrankung, die typischerweise bei Patienten mit geschwächtem Immunsystem oder Diabetes mellitus auftritt. Obwohl genaue Statistiken zur Häufigkeit der Erkrankung variieren können, wird sie im Vergleich zu anderen Formen von Otitis externa als selten angesehen.
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