Eine Meningitis ist eine akute Entzündungskrankheit. Sie befällt die Hirnhäute (oder Meningen), die das Gehirn und das Rückenmark umschließen.
Jedes Jahr werden in Deutschland viele neue Fälle bakterieller Meningitis gemeldet. Am häufigsten betroffen sind Kinder, vor allem Kinder unter einem Jahr. Eine Meningitis (Hirnhautentzündung) kann durch Bakterien, Viren, Pilze oder Parasiten hervorgerufen werden. Besonders schwerwiegend sind bakterielle Hirnhautentzündungen, da sie zum Tod des Patienten oder schwerer Invalidität führen können.
Hirnhautentzündungen sind besonders ansteckend. Generell kann sich die Infektion durch Speicheltröpfchen übertragen, wenn man sich in der Nähe (in weniger als 1 Meter Entfernung) eines Erkrankten aufhält. Diese Tröpfchen verteilen sich in der Luft, während man spricht, niest oder hustet.
Zu den häufigsten der vielen Symptome, die auftreten können, gehören: hohes Fieber, schmerzender oder steifer Hals, intensive Kopfschmerzen, Erbrechen (oft ohne Übelkeit), Schläfrigkeit, Konvulsionen.
Leider sterben auch heutzutage noch 10-15 % der an Meningitis erkrankten Menschen, 20-30 % müssen mit schweren Folgen und Invalidität rechnen (Gehirnschäden, Taubheit, Epilepsie, Lähmung, neuro- und psychomotorische Entwicklungsstörungen). Je früher die Behandlung beginnt, desto besser sind die Erfolgsaussichten, dass die Krankheit ohne Folgen ausheilt. Die derzeit einzige Möglichkeit zur Prävention einer Meningitis ist eine Impfung. Es gibt Impfstoffe für alle wichtigen Bakterienfamilien, die diese Erkrankung auslösen können.
Eine der häufigsten Folgen einer Meningitis ist Taubheit. Man rechnet damit, dass Taubheit bei Kindern unter 3 Jahren in circa 20 % der Fälle auf einen durch Hirnhautentzündung verursachten Hörverlust zurückzuführen ist. Der oft vollständige Verlust des Gehörs wird durch eine Schädigung des Hörnervs oder der Hörschnecke verursacht. Wahrscheinlich geht die Schädigung auf eine Labyrinthitis infolge der direkten Verbreitung einer Infektion vom Subarachnoidalraum über den Aquaeductus cochleae zurück. Das bewirkt eine Zerstörung der Sinnesstrukturen und führt zur völligen Taubheit. Weitere mögliche Mechanismen können direkte Schädigungen der Nervenfasern und sekundäre ischämische Schäden sein. Es gilt inzwischen die allgemeine Annahme, dass Schäden am Gehör immer schon zu Beginn der Infektion entstehen.
Der völlige Hörverlust beeinträchtigt die Entwicklung der Kommunikationsfähigkeiten, vor allem bei Kindern (< 3 Jahren), deren Sprachaneignung noch nicht vollständig entwickelt oder abgeschlossen ist. Diese Folgen rechtfertigen die Bemühungen einer frühzeitigen Erkennung der Taubheit zum Zwecke der sofortigen Einleitung einer geeigneten Rehabilitationstherapie. Auch ein Teilverlust des Hörvermögens oder eine einseitige Taubheit müssen frühzeitig erkannt werden, weil diese Kinder oft asymptomatisch sind und Verhaltenskompensationen aufweisen, die ihr Defizit verbergen. Die akustischen Sinnesreize können bei diesen Kindern fehlen oder reduziert sein; daher spielen die Eltern und Lehrer eine wesentliche Rolle.
Alle Kinder sollten bei ihrer Genesung von einer bakteriellen Meningitis daher vor der Entlassung aus dem Krankenhaus in einem Fachzentrum audiologisch untersucht werden. Ein weiterer Grund, aus dem die audiologische Diagnose und somit die Erkennung und Evaluierung von Hörschäden nicht verzögert werden sollte, ist die Verknöcherung der Cochlea, die nach einer Meningitis innerhalb weniger Monate eintreten kann. Dieser Prozess spielt bei einem hochgradigen Hörverlust eine wichtige Rolle; denn wenn die Verknöcherung die gesamte Cochlea betrifft, erhöht sich die Komplexität des chirurgischen Eingriffs zur Rehabilitation der Hörfähigkeit durch ein Cochlea-Implantat stark, während der mögliche Nutzen abnimmt.
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