HIV und Gehör

Einfluss von HIV-Behandlungen auf das Gehör

Kann eine HIV-Infektion das Gehör schädigen?

Eine HIV-Infektion kann das Gehör auf unterschiedliche Weise beeinträchtigen. Das Virus selbst, opportunistische Infektionen oder Nebenwirkungen der Behandlung können Hörprobleme verursachen. Betroffene berichten von Symptomen wie Hörverlust oder Tinnitus, die die Lebensqualität deutlich einschränken können. Dieser Artikel beleuchtet die Zusammenhänge und zeigt, wie Sie Ihre Hörgesundheit schützen können.

Wie HIV das Gehör direkt beeinflussen kann

HIV kann das Gehör auf direkte Weise schädigen, indem es das Nervensystem beeinträchtigt. Besonders betroffen sind die Hörnerven und die Strukturen im Innenohr, was zu sensorineuralem Hörverlust führen kann. Dieser Verlust tritt oft durch Entzündungen oder Schädigungen der Haarzellen im Ohr auf, die für die Schallverarbeitung zuständig sind. Darüber hinaus können opportunistische Infektionen, wie das Cytomegalovirus (CMV) oder Pilzinfektionen, die bei einem geschwächten Immunsystem häufiger auftreten, das Gehör weiter schädigen.

Schädigung der Haarzellen im Innenohr

Das HI-Virus kann Entzündungen im Innenohr verursachen, was zu Schäden an den Haarzellen führt. Diese Zellen sind für die Umwandlung von Schallwellen in elektrische Signale verantwortlich, die vom Gehirn verarbeitet werden. Eine Schädigung dieser Zellen kann zu dauerhaftem Hörverlust führen.

Auswirkungen auf die Hörnerven

HIV kann auch die Hörnerven direkt angreifen. Diese Nerven übertragen die Signale der Haarzellen an das Gehirn. Eine Schädigung der Hörnerven führt zu sensorineuralem Hörverlust, bei dem das Gehör aufgrund von Nervenschäden beeinträchtigt ist.

Opportunistische Infektionen und deren Einfluss

Opportunistische Infektionen wie CMV können bei HIV-Patienten das Gehör beeinträchtigen. CMV-infizierte Zellen können im Innenohr Entzündungen hervorrufen, die zu Hörproblemen führen. Auch Pilzinfektionen und andere Krankheiten, die das Immunsystem schwächen, können das Gehör weiter schädigen.
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Einfluss von HIV-Behandlungen auf das Gehör

Die Behandlung von HIV hat die Lebensqualität von Betroffenen deutlich verbessert. Doch einige antiretrovirale Medikamente (ARVs) können potenziell Auswirkungen auf das Gehör haben. Es ist wichtig, sich der möglichen Nebenwirkungen bewusst zu sein und regelmäßig ärztliche Kontrollen durchzuführen.

Ototoxizität von antiretroviralen Medikamenten (ARVs)

Einige ältere antiretrovirale Medikamente haben ototoxische Effekte, das bedeutet, sie können das Innenohr und die Hörnerven schädigen. Diese Nebenwirkungen traten besonders bei längerer Anwendung hoher Dosen auf. Zu den bekannten Medikamenten, die das Gehör beeinträchtigen können, gehören:

  • Stavudin (d4T): Ein früher häufig verwendetes Medikament, das das Innenohr schädigen und zu Hörverlust führen kann. Heute wird es aufgrund sicherer Alternativen seltener eingesetzt.
  • Didanosin (ddI): Auch Didanosin kann das Risiko von Hörproblemen erhöhen, vor allem bei langfristiger Anwendung.
  • Zidovudin (AZT): Obwohl es häufiger mit anderen Nebenwirkungen wie Anämie in Verbindung gebracht wird, kann es in Kombination mit anderen ARVs auch das Risiko für Gehörprobleme erhöhen.

Vorteile moderner HIV-Therapien für die Hörgesundheit

Moderne antiretrovirale Medikamente wie Dolutegravir, Bictegravir und Tenofovir-Alafenamid (TAF) haben das Risiko von Nebenwirkungen, einschließlich Gehörproblemen, deutlich reduziert. Diese Medikamente sind weniger ototoxisch und bieten eine sicherere Behandlungsoption für die langfristige Therapie von HIV.

  • Dolutegravir: Gilt als eines der sichersten Medikamente in Bezug auf Nebenwirkungen, auch was die Gehörgesundheit betrifft.
  • Bictegravir: Ähnlich wie Dolutegravir hat auch Bictegravir einen geringen Einfluss auf die Hörgesundheit.
  • Tenofovir-Alafenamid (TAF): Dieses neuere Medikament hat eine geringere nephrotoxische Wirkung und ist weniger mit Gehörproblemen verbunden.

Dank dieser fortschrittlichen Therapien erleben viele Menschen mit HIV eine verbesserte Lebensqualität und erfahren weniger Nebenwirkungen, einschließlich von Gehörproblemen.

Anzeichen von Hörproblemen bei Menschen mit HIV

Menschen mit HIV sollten auf verschiedene Symptome achten, die auf ein Hörproblem hindeuten können:

  • Hörverlust: Schwierigkeiten beim Verstehen von Gesprächen, besonders in lauten Umgebungen, oder das Gefühl, dass Stimmen undeutlich klingen, können auf einen beginnenden Hörverlust hinweisen.
  • Tinnitus: Ein konstantes oder intermittierendes Klingeln, Summen oder Pfeifen im Ohr kann sowohl durch die HIV-Infektion selbst als auch durch die Nebenwirkungen von ARVs verursacht werden.
  • Schwierigkeiten bei der Geräuscherkennung: Wenn bestimmte Geräusche zunehmend schwerer zu hören sind oder als zu leise wahrgenommen werden, kann dies ein Zeichen für Hörverlust sein.
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Paar schaut einen Film im Kino.
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Behandlungsmöglichkeiten bei Hörproblemen

Hörprobleme, die durch HIV oder andere Ursachen bedingt sind, können effektiv mit modernen Hörhilfen und verschiedenen therapeutischen Ansätzen behandelt werden.

Hörgeräte und andere Technologien

Moderne Hörgeräte bieten eine hervorragende Lösung zur Verbesserung des Hörvermögens. Sie passen sich individuell an verschiedene Umgebungen an und ermöglichen ein klares und komfortables Hören – besonders bei HIV-bedingtem Hörverlust. Diese Geräte sorgen dafür, dass Menschen mit HIV ihr tägliches Leben wieder mit einer besseren Hörwahrnehmung genießen können.

Weitere therapeutische Ansätze

Neben Hörgeräten gibt es auch andere Behandlungsmöglichkeiten. Bei akuten Hörproblemen können Medikamente helfen, das Gehör zu stabilisieren. In schweren Fällen, in denen Hörgeräte nicht ausreichend sind, können Cochlea-Implantate in Erwägung gezogen werden, um das Hörvermögen zu verbessern. Auch die Rehabilitation, einschließlich Logopädie und Kommunikationstraining, spielt eine entscheidende Rolle bei der Verbesserung der Lebensqualität und im Umgang mit Hörverlust.

Warum frühe Diagnose wichtig ist

Eine frühzeitige Diagnose von Hörproblemen ist entscheidend, um das Hörvermögen zu erhalten. Menschen mit HIV sollten regelmäßige Hörtests durchführen lassen, da sie einem erhöhten Risiko für Hörverlust ausgesetzt sind. Durch regelmäßige Untersuchungen können potenzielle Probleme frühzeitig erkannt und mit geeigneten Lösungen wie Hörgeräten oder anderen therapeutischen Maßnahmen behandelt werden. Eine schnelle Intervention hilft, die Lebensqualität zu bewahren und eine Verschlechterung des Hörvermögens zu verhindern.

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