Erfahren Sie hier, was es mit dem Hören auf sich hat, wie das Hörvermögen gemessen wird und welche Höreinschränkungen häufig vorkommen.
Das menschliche Ohr ist ein Wunderwerk der Natur. So klein es ist, steckt in ihm doch ein äußerst ausgeklügeltes System. Hören beginnt mit einer Schallquelle, z. B. einer Stimme, einer Klingel, dem Motor eines Autos, einem Lautsprecher. Von der Schallquelle aus breitet sich der Schall in Wellen aus, die Luft dient dabei als Transportmittel. Ohne ein solches übertragendes Medium würden wir gar nichts hören: Im Vakuum kann Schall nicht weitergeleitet werden.
Der Schall gelangt also über die Luft in das menschliche Ohr, genauer gesagt zunächst zur Ohrmuschel. Von hier aus nimmt er seinen Weg über das Mittel- zum Innenohr und wird letztendlich vom Gehirn interpretiert, um angemessen darauf reagieren zu können. Über den Aufbau des Ohrs informiert unser Blogartikel „Das Ohr: Aufbau und Anatomie“ während Sie im Beitrag „Überblick über Ohrenformen“ mehr zu den verschiedenen optischen Typen von Ohren erfahren.
Gemessen wird der Schall in zwei unterschiedlichen Maßeinheiten: in Dezibel, die die Lautstärke angeben, und in Hertz, die die Frequenz (d.h. Anzahl der Doppelschwingungen pro Minute) angeben und die Tonhöhe bestimmen. Das Hörfeld, d. h. der Wahrnehmungsbereich, eines gesunden jungen Erwachsenen liegt zwischen 0 und 10 Dezibel.
Die „Schmerzgrenze“ liegt in der Regel bei ca. 120 Dezibel und wird nicht umsonst so genannt: Bei dieser Lautstärke hören wir nichts mehr, sondern empfinden nur noch Schmerzen. Doch bereits bei darunter liegenden Werten ist eine gewisse Vorsicht von Vorteil. Etwa ab 85 Dezibel kann das Hörvermögen dauerhaft geschädigt werden. Deshalb ist der Schutz des Gehörs auch so wichtig.
Die Tonfrequenz beschreibt die Schwingungen, die eine Schallwelle pro Sekunde aufweist. Ein junges und gesundes menschliches Gehör nimmt eine Frequenzspanne von 20 bis 20.000 Hertz wahr. Das ist eine ganze Menge, und man kann sich gut vorstellen, welche Klangflut auf uns hereinprasselt. Doch das menschliche Gehör ist clever und sortiert vor: Es ist besonders empfänglich für einen Frequenzbereich zwischen 500 und 5.000 Hertz, der Bereich, indem sich auch die menschliche Sprache bewegt.
Dadurch erspart es uns so manches überflüssige „Hintergrundrauschen“. Steigen die Dezibel und Lautstärke allerdings zu stark an, birgt dies ein Risiko für das Hörvermögen. Menschen, die in lauten Umgebungen arbeiten, sollten daher über einen Gehörschutz nachdenken, um ihr Gehör vor Lärm im hohen Dezibelbereich zu schützen.
Dieser Begriff bedarf einer Erklärung: Die Sprachbanane beschreibt in einem Audiogramm den Bereich, den wir mit der gesprochenen Sprache wahrnehmen. Sie ergibt sich aus der vertikalen Achse, auf der die Lautstärke in Dezibel angegeben ist, und der horizontalen Achse, die die Tonhöhe in Hertz beschreibt. Für das Sprachverständnis ist in erster Linie der Bereich zwischen 125 Hertz (tief) und 8000 Hertz (hoch) von Bedeutung.
Im linken Teil der Hörbanane befinden sich die Laute m, n, d, b, e, l und u. Im mittleren Bereich tummeln sich Vokale und die Laute p, h, g, ch, und sh. Ganz rechts liegen die Zischlaute z, sch, s und f.
Mithilfe der Sprachaudiometrie bzw. eines Sprachaudiogramms ist es möglich, das Hörvermögen einer Person zu untersuchen. In der Regel nimmt diese Untersuchung ein HNO-Arzt oder ein Akustiker vor. Über Kopfhörer hört die zu untersuchende Person Wörter und Zahlen, ganze Sätze oder einzelne Silben. Anschließend gibt sie an, was sie gehört hat.
Um ein Hörgerät zuverlässig einzustellen, ist diese Untersuchung zwingend notwendig. Anschließend folgt die Auswertung der Sprachaudiometrie durch den Akustiker oder HNO-Arzt. Die Ergebnisse zeigen, ob und welche Einschränkungen des Hörvermögens vorliegen.
Erfahren Sie hier, was wir als Menschen hören können und was nicht.
Die meisten Lebewesen besitzen an ihrem Kopf zwei Ohren, mit denen sie ihre Umwelt wahrnehmen. Dennoch unterscheidet sich das Gehör von einem Menschen deutlich von dem einer Eule oder eines Maulwurfes. Jede Tierart und auch der Mensch nimmt einen ganz bestimmten Bereich der Frequenzen und Tonhöhen wahr. Ein menschliches Ohr empfindet den Bereich zwischen 500 und 4.000 Hertz als angenehm.
Die Lautstärke eines Tons wird in Dezibel gemessen. Als Hörschwelle sind Null Dezibel angegeben. Ab dieser Lautstärke ist das menschliche Ohr in der Lage, einen Ton wahrzunehmen. Sobald die Geräusche zu laut werden, erreichen sie die Schmerzgrenze, wodurch das Ohr erheblichen Schaden nehmen kann. Diese liegt bei 120 Dezibel. Im Alter verändert sich die Hörschwelle: Töne, die früher problemlos wahrgenommen wurden, entziehen sich nun dem Gehör des Betroffenen.
Mit unseren Ohren können wir im Alltag viele Tausend Töne wahrnehmen, seien es Musik, Sprache oder Naturgeräusche. Dennoch bleibt uns der Bereich, der unterhalb der Hörschwelle liegt, verborgen. Hierzu gehören beispielsweise Ultraschallwellen. Einige Tiere verfügen über einen Hörbereich, der diese Töne ebenfalls abdeckt. Zu ihnen gehören unter anderem Delfine.
Doch nicht alle Menschen können ein gutes Gehör ihr Eigen nennen. Mit zunehmendem Alter tritt bei vielen Personen eine Altersschwerhörigkeit auf, wodurch in erster Linie hohe Frequenzen nicht mehr wahrgenommen werden. Ohne die Versorgung der Hörminderung mit einem Hörgerät, verlernt das Gehirn auf Dauer, diese Töne richtig zuzuordnen und zu interpretieren.
Es gibt verschiedene Arten der Höreinschränkung, doch nicht alle sind von Dauer. Einige Hörminderungen treten nur vorübergehend auf. Ursachen hierfür sind beispielsweise ein Hörsturz oder ein Ohrenschmalzpfropf. Auch Tinnitus kann einen zeitweisen Hörverlust mit sich bringen. Treten zusätzlich weitere Beschwerden auf, wie zum Beispiel Schwindel, Übelkeit oder Zittern, kann die Erkrankung Morbus Menière dahinterstecken, die einer ärztlichen Abklärung bedarf.