In diesem Beitrag erhalten Sie eine umfassende Einführung in die Thematik rund um das Cochlea-Implantat. Erfahren Sie, wie es funktioniert, wer davon profitieren kann und welche Vorteile es bietet. Wir beleuchten das Implantationsverfahren, mögliche Risiken und technologische Fortschritte. Erfolgsgeschichten und Infos zu Kosten und Versicherungen runden den Leitfaden ab. Für eine persönliche Beratung stehen Ihnen die Experten von Amplifon zur Verfügung.
Ein Cochlea-Implantat (CI oder auch elektronische Hörprothese) ist ein elektronisches medizinisches Gerät, welches die Funktion der beschädigten Teile des Innenohrs übernimmt. Dabei wandelt es Schall in elektrische Signale um und leitet diese direkt an den Hörnerv weiter. Im Vergleich, ein Hörgerät erhöht die Lautstärke von Geräuschen.
Das Cochlea Implantat besteht aus zwei Teilen: einem Soundprozessor mit Sendespule, der außerhalb, hinter dem Ohr getragen wird. Und dem Cochlea Implantat mit Elektroden, das hinter dem Ohr, direkt unter der Haut implantiert ist.
Cochlea-Implantate (CI) werden zur Behandlung verschiedener Arten von Ohrerkrankungen eingesetzt, die zu schwerem bis hochgradigem sensorineuralem Hörverlust führen. Dazu gehören angeborene Taubheit, bei der das Kind von Geburt an nicht hören kann, sowie erworbene Hörverluste durch Erkrankungen wie Meningitis oder virale Infektionen.
Weiterhin werden CIs bei Hörverlusten eingesetzt, die durch Lärmschäden, Altersschwerhörigkeit oder fortschreitende Erkrankungen wie Otosklerose verursacht werden. Auch Personen, die nach einem plötzlichen Hörverlust keine ausreichende Verbesserung durch herkömmliche Hörgeräte erfahren, können von einem Cochlea-Implantat profitieren. Insgesamt bieten CIs eine lebensverändernde Lösung für diejenigen, die trotz Hörgeräten nicht ausreichend hören können.
Ein Cochlea-Implantat (CI) unterscheidet sich wesentlich von herkömmlichen Hörgeräten. Während Hörgeräte Schall verstärken und ins Ohr leiten, um vorhandenes Hörvermögen zu verbessern, stimulieren Cochlea-Implantate direkt den Hörnerv, indem sie Schall in elektrische Impulse umwandeln und diese über Elektroden in der Cochlea weiterleiten. CIs sind ideal für Menschen mit schwerem bis hochgradigem Hörverlust, bei denen Hörgeräte nicht ausreichen. Sie erfordern einen chirurgischen Eingriff und bieten oft klarere Klangqualität, besonders in lauten Umgebungen. Hörgeräte hingegen sind für leichten bis mittleren Hörverlust geeignet und benötigen keine Operation.
Schwerhörigkeit ist nicht gleich Schwerhörigkeit. Während das Cochlea Hörimplantat direkt auf Fehlfunktionen des Innenohrs einwirkt, überwindet das Baha Implantat Probleme im Mittelohr. Tatsächlich gibt es die Situation, mit einem vollkommen intakten Innenohr schwerhörig zu werden. Grund ist ein Schallleitungsproblem des Mittelohrs. Die Ursachen dafür können Fehlbildungen oder chronische Ohrentzündungen sein.
Das Baha Implantat als sogenanntes Knochenleitungs-Hörimplantat kann das Mittelohr, das den Schall schluckt, überwinden und direkt an das gesunde Innenohr senden. Das Baha Implantat arbeitet an der Außenseite des Ohrs wie das Innenohr-Implantat (siehe oben).
Es fängt die Geräusche mit einem Soundprozessor auf und leitet sie dann durch ein direkt hinter dem Ohr liegendes Titanimplantat in den Knochen. Die Schallwellen werden so über den eigenen Knochen bis ins Innenohr transportiert. Es ist kein Eingriff im Mittel- oder Innenohr notwendig.
Die Vorteile eines Cochlea Implantats sind, dass Betroffene mit einem CI wieder Gespräche, den Wind oder das Klingeln des Telefons. hören können. Ein CI kann Menschen dabei helfen, wieder aktiv am Leben teilzuhaben und viele neue Informationen aufzunehmen. So kann die Persönlichkeit stetig wachsen.
Darüber hinaus nehmen Betroffene nach der CI-Implantation ihre Umgebungsgeräusche wieder viel besser wahr, sodass auch mögliche Gefahren im Umfeld wieder leichter erkennen lassen.
Für bestimmte Typen der starken Schwerhörigkeit bis hin zur Taubheit ist ein Hörimplantat eine sinnvolle Lösung. Besonders bei Kindern mit schweren Hör-Einschränkungen wird oft ein Innenohr-Implantat eingesetzt, das so genannte Cochlea Implantat (Cochlea= Innenohr).
Im Gegensatz zu einem Hörgerät verstärkt das Implantat nicht nur, es übernimmt auch die Funktion des Innenohrs. Es ist damit in der Lage, auch bei beschädigten Haarzellen des Innenohrs das Hören wieder zu ermöglichen. Für das Setzen des Implantats ist ein chirurgischer Eingriff notwendig.
Für Erwachsene wird ein Cochlea Implantat meist dann vom Arzt empfohlen, wenn die Schwerhörigkeit stark zunimmt, beide Ohren betrifft und mit einem Hörgerät nicht mehr auszugleichen ist. Grundvoraussetzung ist ein gesunder Hörnerv.
Tests dazu werden meist schon in der Klinik vorgenommen, die später auch den Eingriff durchführt. Am besten ist das Hörvermögen wiederherzustellen, wenn die starke Schwerhörigkeit oder Taubheit erst eingesetzt hat, nachdem das Sprachvermögen schon voll ausgebildet war. Auch die Hörbahn und das Hörzentrum im Gehirn müssen intakt sein.
Um die Eignung für ein Implantat festzustellen, sind eine Vielzahl von Untersuchungen notwendig. Erst dann kann der behandelnde Arzt einschätzen, ob ein Cochlea Implantat eine erfolgsversprechende Therapiemöglichkeit sein könnte und seine Empfehlung aussprechen.
Bei Kindern, bei denen die Gefahr einer starken Schwerhörigkeit bis hin zur Taubheit besteht, werden die Hörimplantate meist sehr früh vom Arzt empfohlen. Es geht bei Kindern darum, die Hör- und Sprachentwicklung nicht in einem entscheidenden Moment zu unterbrechen.
Auch gehörlos geborene Kinder können unter bestimmten Voraussetzungen mit dem Cochlea Implantat wieder hören. Sie werden von Logopäden, Pädagogen und Psychologen über den ganzen Prozess hinweg betreut.
Hier finden Sie Antworten auf häufig gestellte Fragen rund um das Cochlea Implantat.
Die Operation, bei der das Hörimplantat eingesetzt wird, ist ein häufig durchgeführter Eingriff. Immerhin dauert der Eingriff aber doch im Durchschnitt zwei bis drei Stunden. Er findet unter Vollnarkose statt. Häufig werden in beide Ohren Cochlea-Implantate eingesetzt. Die beidseitige Versorgung verbessert das Richtungshören.
Außerdem wird das Sprachverstehen einfacher, auch bei störenden Hintergrundgeräuschen. In der Regel übernehmen spezialisierte Kliniken den Eingriff, die dann teilweise auch die Nachsorge anbieten. Erst nach einer Einheilungszeit von meist vier Wochen wird der Sprachprozessor angeschlossen. Das heißt: Erst dann fängt das Wahrnehmen von Tönen eigentlich an.
Nach der Cochlea Implantat Operation ist ein normales Hören nicht gleich möglich. Vor allem bei Kindern und Erwachsenen, die vorher taub waren, muss das Gehirn erst lernen, mit den neuen Eindrücken umzugehen. Aber auch für Menschen, die schon lange Zeit unter zunehmender Schwerhörigkeit gelitten haben, beginnt das Hören noch einmal neu.
Denn viele Geräusche und deren Unterscheidung hat das Gehirn über die Jahre einfach verlernt und vergessen. Nach der Implantation muss das Gehirn deshalb die Erkennung von Klängen fast neu erlernen. Damit das bestmöglich gelingt, übt ein Audiologe mit dem Träger des Hörimplantats sprechen und hören. Wie lange es dauert, bis dieser das Hören wieder voll erlernt hat, hängt davon ab, wie lange der Hörverlust davor angedauert hat und wie schwer er war.
Das Cochlea Implantat selbst wird auch vom behandelnden Audiologen in seinen Einstellungen genau an das jeweilige Hörvermögen angepasst und immer wieder nachjustiert.
Einen GdB zwischen 80 und 100 bekommen Personen mit angeborener Gehörlosigkeit oder Kinder, die bis zum 7. Lebensjahr (prälingual) ihr Gehör beiderseits verloren haben, zugesprochen.
Durch ein Cochlea Implantat oder ein Hörgerät kann sich jedoch die Sprache der Betroffenen gut entwickeln, sodass der GdB individuell angepasst werden kann.