Wissenswertes zu Blut im Ohr

Mögliche Ursachen, Folgen & Behandlungsmöglichkeiten
9 Juni 2021
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Wenn Blut aus dem Ohr kommt

Kommt Blut aus dem Ohr, handelt es sich hierbei um keinen herkömmlichen Ohrausfluss wie zum Beispiel bei einem nässenden Ohr. Ein blutendes Ohr kann, muss aber nicht mit Schmerzen verbunden sein. Es kann auftreten, wenn sich eine Blutkruste im Ohr löst. Dann tritt plötzliches Ohrenbluten auf und es fließt unter Umständen auch etwas Blut aus dem Gehörgang. Manchmal befindet sich auch Blut im Ohrenschmalz, wenn sich die Blutkruste damit vermengt. Natürlich erschrickt man sich, wenn Blut aus dem Ohr und Druck zugleich auftreten. Die Ohren sind besonders Druckempfindlich, weil die Haut im Gehörgang dünn, gut durchblutet und zart ist. 

Ein blutiges Ohr sieht oft besonders schlimm aus, so wie man es aus Filmen kennt. Letztere Fälle sind aber selten und an erkennbare äußere Ereignisse geknüpft. Extrem starke Schmerzen entstehen bei einer Verletzung des Trommelfells, ausgelöst beispielsweise durch einen Schlag aufs Ohr, eine Kopfverletzung einem Knalltrauma oder Explosionstrauma.

Unterscheidung: Blut-Rauschen im Ohr

Hören Sie vermeintliches Blut im Ohr rauschen, kann es sich auch um einen  Tinnitus handeln. Bei extremer Belastung kann aber auch von einem sogenannten  Hörsturz mit schlimmstenfalls eingehendem Hörverlust die Rede sein. Tinnitus kann auch dauerhaft als  Ohrgeräusch bestehen bleiben und wird in vielen Fällen als sehr belastend wahrgenommen.

Ursachen von Ohrenbluten

Eine kleine Wunde ist eine der häufigsten Ursachen für Bluten aus dem Ohr, die meist beim Reingen der Ohren mit Gegenständen wie Wattestäbchen entsteht. Seltener sind Trommelfellrisse oder Schwere Kopfverletzungen durch stumpfe Gewalteinwirkung durch Stoß, Schlag oder extremer Druckeinwirkung wie bei einem Knall oder einer Explosion. Auch Wasserdruck oder ein heftiger seitlicher Aufprall mit dem Kopf auf eine Wasseroberfläche wie beim Turmspringen führt zu solchen Verletzungen.

Ohrenreinigung: Wattestäbchen zu tief ins Ohr

Dringt ein Wattestäbchen beim Ohrenputzen zu tief ins Ohr ein, kann es bereits zu einer kleinen Verletzung mit Blut kommen. Sie rührt daher, dass  nach dem häufigen Gebrauch von Wattestäbchen die dünne Haut tief im Gehörgang stark beansprucht wird. Sie liegt direkt auf dem Knochen ohne Knorpel oder Gewebeschichten dazwischen. Somit ist sie kaum nachgiebig oder dehnbar. Schnell bilden sich so kleine Hautrisse, die wegen der guten Durchblutung der Ohren stark bluten können und nur sehr langsam heilen, da sich die dünne Haut aufgrund der nicht existierenden Gewebeschicht unter der Haut nur sehr langsam regeneriert. Es ist also wichtig, den Ohrenschmalz vorsichtig und nur am Gehörausgang zu entfernen, damit die Haut nicht beschädigt wird. Wir haben die wichtigsten Informationen um Ohren richtig reinigen zu können mit Hilfe unserer Höraksutiker und der HNO-Ärzte zusammengefasst um Ohrenbluten vorzubeugen. 

Mittelohrentzündung mit blutigem Ausfluss

Bei eitrigen Mittelohrentzündungen sammelt sich nach einer Paukenröhrchen Operation oft Blut im Ohr. Es handelt sich um einen operativ geführten Schnitt, der vom Arzt am Trommelfell durchgeführt wird, um Eiter im Mittelohr über den Gehörgang abfließen zu lassen. Es vermischen sich dann Wundsekret und Blut miteinander. Das nennt sich dann bei einer Mittelohrentzündung blutiger Ausfluss.

Kleine Trommelfellverletzungen

Ist das Trommelfell geplatzt fließt nur wenig bis kein Blut aus dem Ohr. Das Trommelfell liegt gut geschützt tief am Ende des Gehörgangs hinter mehreren unterschiedlich stark ausgeprägten Gehörgangswindungen. Es ist zwar eine dünne Membran, wird aber durch innenliegende Gewebsfasern stabil gehalten, und enthält nur wenig Blutgefäße. Somit blutet es bei einer Trommelfellverletzung nur gering. Ein Trommelfell ist auch nur in etwa so groß wie ein Stecknadelkopf, weshalb es recht robust ist und kleinere Verletzungen zumeist problemlos ausheilen. 

Nach einem Sturz

Fließt nach einem heftigen Sturz Blut aus dem Ohr, weil der Kopf einen harten Aufprall erleiden musste, ist dies alarmierend. Stürze mit Einwirkungen auf den Kopf sollten immer, ganz gleich ob jung oder alt, wegen Verdacht auf Schädeltraumata, Gehirnerschütterungen oder gar eines Schädelbasisbruchs, unbedingt bei einem Arzt untersucht werden. Eine entsprechende Schürfwunde am Ohr oder in der Nähe des Ohres kann allerdings auch die Ursache für den Blutfluss sein.

Erhöhter Bluthochdruck

Bei Bluthochdruckpatient*innen mit akut hohem Bluthochdruck passiert es oft, dass sie das in den Gefäßen des Ohres fließende Blut als Rauschen wahrnehmen. Die Ohren enthalten viele Blutgefäße, weshalb ein erhöhter Blutdruck tatsächlich aufgrund der empfindlichen Sensoren des Hörorgans als Rauschen hörbar werden kann.

Blut im Ohr bei Kindern

Wenn Sie bei einem Kind Blut im Ohr sehen, kann die Ursache eine Mittelohrentzündung sein. Kinder fassen sich dann oft ans Ohr. Weitere Hinweise sind starke Erschöpfung und Fieber bei Kindern.

Das Blut kommt dann von kleinen Verletzungen am Trommelfell, das kleine blutig eiternde Bläßchen schlägt. Durch diese kleinen Öffnungen fließt dann das Wundsekret und der Eiter ab, verbunden damit, dass die Schmerzen und Beschwerden schlagartig nachlassen.

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Behandlung eines blutenden Ohres

Wann sollte ich einen Arzt aufsuchen?

Ein Arzt sollte man aufsuchen, bei:

  • Heftigen Stürzen mit Einwirkung auf den Kopf
  • Starken Schmerzen im Ohrbereich
  • Anhaltendem starkem Bluten über kürzere Zeit oder bei nicht endender leichter Blutung über mehr als zwei Tage hinaus
  • Nässenden Ohren mit geruchsintensiven Wundsekret
  • Benommenheit, Schwindel 
  • Taubheitsgefühlen und starken Ohrgeräuschen (Tinnitus)

Diagnose & Verlauf

Der behandelnde Arzt wird das Ohrenbluten als ernstzunehmendes Symptom aufnehmen und daraufhin eine ausführliche Anamnese erstellen. Zuerst werden familiäre als auch persönliche Vorerkrankungen abgefragt, sowie andere momentan akute Symptome. Bei starkem Ohrenbluten wird auch nach Gewalteinwirkungen durch einen Unfall oder durch Dritte gefragt.

Als nächstes wird der Gehörgang mit einem Otoskop untersucht. So kann eine Entzündung oder ein beschädigtes Trommelfell bereits erkannt werden. Kommt das Ohrenbluten allerdings durch einen Unfall, wird ein CT des Schädels durchgeführt, um mögliche Schädelfrakturen diagnostizieren zu können.

Folgen von unbehandeltem Ohrenbluten

Unterschiedliche Komplikationen können auftreten, wenn die Ursache für das Ohrenbluten nicht behandelt wird. Welche Komplikation auftreten kann, ist abhängig von der Diagnose und den Symptomen. 

Verschleppte Mittelohrentzündung

Eine Unbehandelte verschleppte Mittelohrentzündung, kann lebensgefährliche Knocheneiterungen hervorrufen, die am Schädel und Kiefer Knochenfraß verusachen.

Schädeltraumata

Ein Schädeltraumata kann es als Komplikation zur vollständigen  Taubheit  führen, wenn ein Schädelbruch am Ohr auftritt und die Innenohrflüssigkeit des Organs entweicht. Ein Schädeltrauma bei dem Blut aus dem Ohr fließt kann auf ein ehöhtes Schlaganfallrisiko deuten.

Beschädigtes Trommelfell

Ein beschädigtes oder geplatztes Trommelfell kann irreversibel geschädigt sein, sodass es in seiner Funktion gestört ist, nicht mehr richtig schwingt oder nicht mehr zusammenwächst, sodass Löcher im Trommelfell verbleiben. Durch ein Loch im Trommelfell kann Wasser eindringen und zu schwerwiegenderen, schlecht verheilenden Mittelohrentzündungen führen. 

Gehörgangsentzündung

Wunden im Gehörgangsbereich können sich entzünden, was schlimmstenfalls zu einer schwerwiegenden chronischen  Gehörgangsentzündung führen kann.
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