Morbus Paget kann das Innenohr stark beeinträchtigen, indem es das Schläfenbein verdickt und deformiert, das wichtige Strukturen des Ohres umschließt. Dies kann zu Hörverlust, Tinnitus und Schwindel führen, da die abnormale Knochenbildung das Innenohr komprimiert und den Hörnerv beeinträchtigt. Regelmäßige Überwachung und Behandlung sind entscheidend, um die Hörqualität zu erhalten.
Morbus Paget, auch als Paget-Krankheit bekannt, ist eine chronische Knochenerkrankung, die durch eine abnorme Knochenumbildung gekennzeichnet ist. Bei dieser Erkrankung wird der Knochen an bestimmten Stellen des Skeletts vergrößert und deformiert. Dies führt zu geschwächtem Knochengewebe, das anfälliger für Frakturen und andere Komplikationen ist. Morbus Paget kann in jedem Knochen des Körpers auftreten, aber häufig betroffen sind das Becken, die Wirbelsäule, die Schädelknochen und die langen Röhrenknochen der Beine.
Die genauen Ursachen von Morbus Paget sind noch nicht vollständig geklärt, jedoch spielen sowohl genetische als auch Umweltfaktoren eine Rolle.
Genetische Veranlagung ist ein wesentlicher Risikofaktor, da die Krankheit häufig in Familien auftritt und bestimmte Genmutationen identifiziert wurden, die die normale Knochenumbildung beeinträchtigen. Diese Mutationen beeinflussen die Aktivität von Osteoklasten, den Zellen, die für den Knochenabbau verantwortlich sind, was zu einer unkontrollierten Knochenbildung führt.
Darüber hinaus wird vermutet, dass Umweltfaktoren wie virale Infektionen, die über Jahre im Körper schlummern, die Entwicklung von Morbus Paget begünstigen können.
Studien deuten darauf hin, dass Infektionen durch Viren wie das Masernvirus oder das canine Staupevirus die Osteoklastenaktivität verändern könnten, wodurch die genetische Prädisposition verstärkt und die Krankheit ausgelöst wird.
Morbus Paget betrifft hauptsächlich ältere Erwachsene, meist über 50 Jahre alt. Männer sind etwas häufiger betroffen als Frauen. Die Krankheit ist in Europa, Nordamerika und Australien verbreiteter als in Asien und Afrika. Etwa 1-2% der Menschen über 55 Jahren leiden schätzungsweise an Morbus Paget.
Das Schläfenbein, ein komplexer Knochen im Schädel, umschließt bedeutende Strukturen des Ohres, einschließlich des Innenohrs mit der Cochlea und dem vestibulären System, die für das Hören und Gleichgewicht zuständig sind. Morbus Paget kann das Schläfenbein verdicken und deformieren, was direkt die Funktion des Innenohrs beeinträchtigt. Durch die abnorme Knochenbildung kann es zu einer Kompression der Innenohrstrukturen kommen, was zu Hörverlust, Tinnitus und Schwindel führen kann. Die veränderte Knochenstruktur kann ebenfalls den Hörnerv beeinträchtigen und somit die Übertragung von Schallwellen an das Gehirn stören.
Eines der häufigsten Symptome von Morbus Paget im Schläfenbein ist der Hörverlust. Dieser kann sowohl plötzlich als auch schleichend auftreten und in seiner Intensität variieren. Der Hörverlust entsteht hauptsächlich durch zwei Mechanismen:
Die Diagnose von Morbus Paget beinhaltet eine Kombination aus klinischen Bewertungen, bildgebenden Verfahren wie Röntgenaufnahmen, CT- oder MRT-Scans sowie Bluttests zur Messung bestimmter Marker für Knochenumbau. Eine gründliche Anamnese und körperliche Untersuchung sind ebenfalls wichtige Schritte bei der Diagnosestellung.
Die Bewältigung von Hörverlust kann herausfordernd sein, doch es stehen verschiedene Lösungen zur Verfügung, um den Alltag zu erleichtern. Hörgeräte und andere Hörunterstützungsmittel können das Hörvermögen verbessern und die Kommunikation erleichtern. Zudem helfen bewährte Kommunikationsstrategien wie das Sprechen in ruhiger Umgebung, die Betonung von Lippenbewegungen und die Nutzung visueller Hilfsmittel wie Gebärdensprache oder Untertitel, um eine klare Kommunikation sicherzustellen.
Regelmäßige ärztliche Kontrollen sind unerlässlich, um den Verlauf von Morbus Paget zu überwachen und potenzielle Komplikationen frühzeitig zu erkennen. Dies umfasst auch regelmäßige Hörtests, um Veränderungen im Hörvermögen zu überwachen und rechtzeitig intervenieren zu können.