Ohrenerkrankungen und Hörprobleme

Ohrenkrankheiten: Morbus Menière, Paukenerguss und Lagerungsschwindel

Mittelohrentzündung kennt fast jeder. Doch es gibt noch andere Ohrerkrankungen, die sich auf den Gleichgewichtssinn oder auf das Hörvermögen auswirken. Oft sind sie harmlos. Doch für die meisten Ohrenkrankungen gilt: Sie sind häufig mit Ohrenschmerzen verbunden und je früher sie erkannt und behandelt werden, desto besser die Heilungschancen.

Morbus Menière (Meniersche Krankheit)

Morbus Menière, auch Meniersche Krankheit genannt, ist eine Erkrankung des Innenohrs, die meist nur ein Ohr betrifft. Die Morbus Menière-Symptome sind in der Regel ein plötzlich auftretender Drehschwindel, häufig mit Erbrechen und Ohrengeräuschen. Dazu kommt ein deutlich verschlechtertes Hören. Der Zustand ist nicht gleichbleibend, sondern kommt in Anfällen. Die Morbus Menière Diagnose ist für den Arzt nicht so einfach, da bei der Menierschen Krankheit Symptome auftreten, die so auch bei anderen Krankheiten zusammenkommen. Besonders interessant sind für den untersuchenden Arzt die Phasen während der Anfälle. Dann treten bei Morbus Menière unwillkürliche Augenbewegungen auf, die besonders typisch für diese Krankheit sind. Die Ursachen der Krankheit sind bis heute nicht ganz klar. Der vermutete Morbus Menière-Auslöser ist eine Ansammlung von Lymphflüssigkeit im Inneren des Ohrs. Durch den Druck der Flüssigkeit reißt die so genannte Reissner-Membran immer wieder ein. Dies löst vermutlich die Anfälle aus. Die Morbus Menière-Therapie besteht aus Medikamenten gegen den Schwindel. Bei einer schweren Form der Krankheit ist sogar eine Operation möglich. Gute Nachricht: Morbus Menière verschwindet in vielen Fällen ganz von alleine wieder.

Paukenerguss

Der Paukenerguss ist eine Flüssigkeitsansammlung im Mittelohr, hinter dem Trommelfell. Durch die Flüssigkeit erhöht sich der Druck auf den Ohren und kann damit zu Schmerzen im Ohr, aber auch zu Kopfschmerzen und Schwindel führen. Vor allem aber führt der Paukenerguss zu einer verschlechterten Hörleistung. 
Ein Paukenerguss tritt häufig bei Kindern auf. Oft bemerken die Kleinen den Druck im Ohr gar nicht. Sie haben keine Schmerzen und nehmen auch das schlechtere Hören selbst nicht wahr. Ein Paukenerguss beim Kind erkennen die Eltern vor allem daran, dass es nicht mehr hört. Die Flüssigkeit im Ohr ist meist auf beiden Seiten vorhanden, so dass die Hörminderung in der Regel schnell auffällt. Vor allem bei Kindern, deren Sprachentwicklung noch nicht abgeschlossen ist, fällt das schlechte Hören oft auch durch undeutliches und lautes Sprechen auf.
Ob Kind oder Erwachsener: Um die Ohren vor Folgeschäden zu schützen, wird der Arzt das Wasser hinterm Trommelfell zum Abfließen bringen. Teilweise reichen Medikamente, bei chronischem Paukenerguss werden kleine Röhrchen eingesetzt, die nach der Heilung wieder entfernt werden.

Lagerungsschwindel

Der Lagerungsschwindel, in der Fachsprache benigner paroxysmaler Lagerungsschwindel, ist ein Schwindelgefühl, das vor allem auftritt, wenn Sie Ihre Lage verändern. Das kann das Drehen des Kopfes sein oder ein Umdrehen im Bett. Im Gegensatz zum Drehschwindel, der ohne eine vorangegangene Bewegung auftaucht, kann die Gleichgewichtsstörung durch den Lagerungsschwindel daran festgemacht werden. In der Regel sind die Schwindelattacken sehr kurz. Die Ursache der Schwindelanfälle beim Lagerungsschwindel ist eine so genannte Canalolithiasis. Dabei lösen sich winzige Ohrensteine (Otolithe) ab, reizen Sinneszellen und lösen damit eine „Falschmeldung“ an das Gehirn über die Lage des Körpers aus. So kann selbst ein Drehschwindel im Liegen entstehen. Die Lagerungsschwindel-Therapie erfolgt über bestimmte Lagerungsschwindel-Übungen, die Ihnen der Arzt beibringt.
Die bekannten Lagerungsschwindel-Manöver:

  • Epley Manöver 
  • Semont Manöver

Diabetes und Hörverlust

Es besteht eine Beziehung zwischen Hörverlust und Diabetes. Menschen mit Diabetes (Diabetes mellitus) haben ein doppelt so hohes Risiko, einen Hörverlust zu erleiden, als andere Menschen. Menschen mit Diabetes Typ 1 leben in der Regel seit der Kindheit mit der Krankheit und sind gut eingestellt. Die meist im höheren Lebensalter eintretende Diabetes Typ 2 bleibt häufig über längere Zeit unbemerkt. Deshalb ist es wichtig, Diabetes-Symptome rechtzeitig wahrzunehmen und den Arzt aufzusuchen. 
Typische Anzeichen Diabetes:

  • extremer Durst
  • häufiges Wasserlassen
  • unerklärliche Gewichtsabnahme trotz Heißhungers
  • Müdigkeit und schnelle Erschöpfung
  • schlecht heilende Wunden
  • häufige Wadenkrämpfe

Usher-Syndrom

Das Usher-Syndrom ist der Auslöser eines der 40 bekannten Syndrome, die beim Menschen auftreten können. Es handelt sich dabei um ein Behinderung, die den Hör- und den Sehsinn beeinträchtigt.

Es gibt unterschiedliche Typen des Usher-Syndroms, die sich durch einen individuell typischen Verlauf auszeichnen. Bei allen drei Typen gehören allerdings eine früh einsetzende Schwerhörigkeit oder Taubheit seit der Geburt sowie eine zunehmende Erblindung zu den Symptomen. Letztere beginnt mit einer Nachtblindheit, die von den Betroffenen zunächst nicht wahrgenommen wird, da sie daran gewöhnt sind. Betroffene Kinder verlangen in diesem Zusammenhang häufig nach einem Nachtlicht oder möchten in der Dämmerung an der Hand eines Erwachsenen laufen, da es ihnen schwerfällt, Umrisse und Kontraste klar zu erkennen. Im Laufe der Zeit entwickelt sich eine starke Einschränkung des Sichtfeldes. Als Ergebnis weisen Patienten einen "Tunnelblick" auf und sind darüber hinaus sehr blendungsempfindlich. Ebenso sind Probleme mit der Sehschärfe und beim Farbensehen typisch für die Usher-Krankheit.

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