Mandelentzündung und Ohrenschmerzen

Warum verursacht eine Mandelentzündung Ohrenschmerzen?

Ohrenschmerzen, die sich in einigen Fällen zu einer Otalgie, also zu intensiven Ohrenschmerzen entwickeln, und Erkrankungen des Gehörapparats im Allgemeinen können den Körper spürbar schwächen. Nicht jeder weiß, dass Probleme im Hals wie z. B. eine Mandelentzündung oder mit den Zähnen die Auslöser für diese Erkrankungen sein können. 

Was ist eine Mandelentzündung?

Eine Tonsillitis ist eine akute Mandelentzündung. Die Tonsillen sind kleine, mandelförmigen Organe, die im Hals zwischen Mund und Rachen liegen. Bei Kindern tragen Sie zum Schutz der Atemwege bei, bekämpfen Mikroorganismen und wirken als Barriere gegen Infektionen, damit sich diese nicht im Körper ausbreiten können. Im Laufe der Jahre wird das Immunsystem stärker und entwickelt sich weiter. Die Mandeln spielen eine immer weniger wichtige Rolle. nach und nach bilden sie sich zurück. 

Es gibt zwei Arten von Mandelentzündung, die sich nach ihrem Auslöser unterscheiden: die virale und die bakterielle Mandelentzündung. Am häufigsten tritt die virale Form auf. 

Virusbedingte Mandelentzündung

Eine virale Mandelentzündung ist eine akute Entzündung und wird durch Krankheitserreger ausgelöst, die den Organismus befallen, weil sie dort die geeignete Umgebung finden, um sich zu vermehren.  Für gewöhnlich verursachen normale Erkältungsviren diese Krankheit, die mit Halsschmerzen und Fieber einhergeht, das meist nicht über 39 °C steigt.

Im Allgemeinen dauert eine virale Mandelentzündung nur wenige Tage. Die Symptome klingen innerhalb 72 Stunden von selbst ab. Paracetamol kann helfen, die typischen Halsschmerzen und das Fieber zu lindern. Virale Mandelentzündungen treten in der kalten Jahreszeit besonders häufig auf, klingen aber für gewöhnlich innerhalb weniger Tage ab. Vor allem an Orten mit vielen Menschen besteht eine Ansteckungsgefahr. 

Bakterielle Mandelentzündung

Bakterielle Mandelentzündungen werden durch eine Infektion mit Bakterien ausgelöst, die den Körper schwächt und hohes Fieber über 39 °C verursacht. An den Mandeln bildet sich ein Belag. Hauptauslöser bei Erwachsenen sind Streptokokken. Bei Kindern wird die Krankheit durch β-hämolysierende Streptokokken der Gruppe A verursacht. Behandelt wird diese Erkrankung mit Antibiotika die immer nur nach Anweisung und auf Anraten des Arztes einzunehmen sind.
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Was sind die Ursachen einer Mandelentzündung?

Es ist nicht immer einfach, zwischen viraler und bakterieller Mandelentzündung unterscheiden, denn die Symptome sind teilweise die gleichen, jedoch unterschiedlich schwer ausgeprägt. 

Virale Mandelentzündungen werden vor allem durch Erkältungsviren (Adenoviren und Rhinoviren) ausgelöst, die im Organismus fruchtbaren Boden für ihre Vermehrung finden. Die Viren verursachen eine akute Mandelentzündung, Halsschmerzen und Fieber, dass für gewöhnlich nicht über 39 °C steigt. 

Bakterielle Mandelentzündungen werden hingegen durch eine bakterielle Infektion verursacht. Bei Kindern sind β-hämolysierende Streptokokken der Hauptauslöser. Die Krankheit geht mit hohem Fieber einher, dass über 39 °C steigt und den Organismus erheblich schwächt. An den Mandeln bilden sich weiße bis gelbliche Beläge. 

Was sind die Symptome einer Mandelentzündung?

Halsweh

Das wichtigste Symptom, an dem sich eine Mandelentzündung erkennen lässt, sind Halsschmerzen. Oft sind die Schmerzen so stark, dass sie sich auch auf den Rachen ausbreiten (Pharyngodynie) und Schluckbeschwerden verursachen, vor allem bei festen Speisen. In schweren Fällen kann die Mandelentzündung auch Schmerzen oder ein Brennen tiefer im Hals oder hinter dem Brustbein (eine sogenannte Odynophagie) verursachen. 

Ohrenschmerzen

Zu den wichtigsten Symptomen einer Mandelentzündung gehören auch Ohrenschmerzen. Das ist nicht schwer zu verstehen, wenn man an die Lage der Mandeln denkt; denn sie befinden sich direkt am Übergang zwischen Mund und Rachen, nicht weit von den Ohren entfernt. Daher kann das gesamte Umfeld von Schmerzen betroffen sein, wenn sie sich entzünden. Wenn Ohrenschmerzen durch eine Mandelentzündung hervorgerufen werden, handelt es sich um eine Reflexotalgie, da nicht der Gehörapparat selbst von Viren oder Bakterien befallen ist, sondern der nahegelegene Rachen. 

Für therapeutische Maßnahmen empfiehlt es sich immer, den Hausarzt hinzuzuziehen. Von einer Selbstbehandlung wird abgeraten. 

Geschwollene Lymphknoten hinter dem Ohr

Eine Mandelentzündung geht häufig mit geschwollenen Lymphknoten einher; denn sie kann eine reaktive laterozervikale Lymphadenopathie verursachen. Das ist der wissenschaftliche Begriff für eine Lymphknotenschwellung am Hals. Generell vergrößern sich die Lymphknoten, wenn der Körper auf eine Infektion reagiert und versucht, diese zu bekämpfen. Der Arzt kann die Schwellung durch einfaches Abtasten des Halses diagnostizieren und entscheiden, wie am besten vorzugehen ist, um die zugrunde liegende Ursache möglichst schnell zu beseitigen. 

Wie wirkt sich eine Tonsillitis auf das Ohr aus?

Eine Mandelentzündung kann auch mit Schmerzen hinter den Ohren, einer sogenannten Otalgie, verbunden sein. Wenn die Schmerzen nicht durch ein Problem am Gehörapparat, sondern an den Mandeln ausgelöst werden, spricht man von Reflexschmerzen im Ohr (Reflexotalgie). In besonders schweren Fällen können Mandelentzündungen auch eine Mastoiditis hervorrufen. Dabei handelt es sich um eine Entzündung am Schläfenbein. 

Reflex-Otalgie

Eine Otalgie ist eine Ohrentzündung und bezeichnet eine Krankheit, die normalerweise durch die Entzündung des Außenohrs, oft jedoch auch durch die des Innenohrs ausgelöst wird. Es gibt zwei Arten von Otalgie: die beidseitige Otalgie und die Reflexotalgie. 

Bei einer beidseitigen Otalgie betreffen die Schmerzen beide Ohren. Verursacht werden diese durch ein Problem am Gehörapparat, das verschiedene Auslöser haben kann. 

Eine Reflexotalgie bezeichnet hingegen intensive Ohrenschmerzen, deren Ursache nicht in einer Infektion der Ohren selbst liegt, sondern die zum Beispiel durch eine Mandelentzündung oder generell durch Infektionen im Mund- und Rachenbereich ausgelöst werden. Die durch diese Infektionen ausgelöste Entzündung ist so stark, dass sie auch Bereiche erfasst, in denen Hirnnerven verlaufen, die für die höhere Empfindlichkeit des Außen-und Mittelohrs verantwortlich sind. Betroffen ist der Nervus glossopharyngeus bzw. der 9. Hirnnerv. 

Mittelohrentzündung

In schweren Fällen und vor allem, wenn eine Mandelentzündung verschleppt wird, können Komplikationen auftreten und auch zu einer akuten Mittelohrenentzündung führen, die schwere Schmerzen verursacht und eventuell mit Juckreiz und einer Reizung des Gehörgangs einhergehen kann. Manchmal kann auch ein Gefühl von Druck im Gehörgang entstehen.

Daher sollte eine Mandelentzündung immer unverzüglich behandelt werden, um ein Übergreifen auf den restlichen Organismus zu vermeiden, das unangenehme Folgen haben kann. 

Mastoiditis

Schwere Mandelentzündungen können zu Komplikationen führen und eine Mastoiditis auslösen. Dabei handelt es sich um eine bakterielle Infektion, der normalerweise eine akute Mittelohrentzündung vorausgeht. Die Behandlung einer Mastoiditis erfordert eine Antibiotikatherapie, die nach ärztlicher Anordnung erfolgen muss. 

Eine Mastoiditis ist mit Schmerzen verbunden und schwächt den Körper. Zur Vermeidung unangenehmer Auswirkungen auf den Organismus empfiehlt es sich daher, eine Mandelentzündung immer rechtzeitig zu behandeln.

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Behandlung von Mandelentzündungen

Für die Behandlung einer Mandelentzündung muss zunächst die Ursache der Infektion ermittelt werden. Wenn Viren der Auslöser sind, ist es wichtig, das Immunsystem bei ihrer Bekämpfung zu unterstützen, zum Beispiel durch Vermeidung von Temperaturschwankungen und eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme.

Neben Wasser kann man auch Kräutertees trinken, insbesondere mit Heilkräutern, die zur Desinfektion des Rachens beitragen. Unbedingt absehen sollte man vom Rauchen, da die Mund- und Rachenschleimhäute dadurch zusätzlich gereizt werden können. Vor einer Behandlung mit Arzneimitteln sollte immer der Hausarzt hinzugezogen werden, denn er kann ermitteln, welches Mittel am besten geeignet ist, um die Krankheit so schnell wie möglich zu heilen. 

Medikamente gegen Mandelentzündung

Je nach Ursache der Mandelentzündung finden zur Behandlung unterschiedliche Medikamente Anwendung. 

Bei einer viralen Mandelentzündung wird Paracetamol in geeigneten Dosierungen gegen das Fieber und die Schmerzen verabreicht. Normalerweise erreicht die Entzündung jedoch in den ersten 72 Stunden ihren Höhepunkt und klingt dann von selbst innerhalb 7-10 Tagen wieder ab. In einigen Fällen kann der Arzt auch nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR) wie Acetylsalicylsäure oder Ibuprofen verordnen.

Auf keinen Fall sollten bei einer viralen Mandelentzündung Antibiotika eingenommen werden. Diese eignen sich hingegen zur Behandlung einer bakteriellen Mandelentzündung. Für gewöhnlich werden Breitbandantibiotika verwendet.

Kommt es zeitnah zu mehreren Infektionen in Folge, gibt ein Antibiogramm Aufschluss darüber, welches Antibiotikum wirksam eingesetzt werden kann.

Hausmittel gegen Mandelentzündung

Bei einer viralen Mandelentzündung ist es wichtig, dem Immunsystem zu helfen, sich zu verteidigen. Sinnvoll sind alle Maßnahmen, die bei Fieber oder Vireninfektionen Wirkung zeigen: 

  • Temperaturschwankungen vermeiden;
  • Häufig die Hände waschen;
  • Räume gut lüften, um die Ansteckungsgefahr zu verringern;
  • Oft kleine Schlucke Wasser trinken, um die Mandeln zu befeuchten; geeignet sind auch Kräutertees mit Honig, Zitrone, Ingwer, Malve und Echinacea; 
  • Zur Desinfektion des Halses mit einer Mundspülung oder mit Salz und Bicarbonat gurgeln.

Auch der Verzehr kühler Speisen kann zur Linderung der Schmerzen und der Entzündung der Mandeln beitragen.

Hausmittel können helfen; dennoch sollte immer der Hausarzt hinzugezogen werden, damit dieser die bestmögliche wirksame Behandlung verordnen kann. 

Tonsillektomie: wann und wie?

Bei wiederholtem Auftreten von Mandelentzündungen im Laufe der Jahre oder nach besonders starken Infektionen wie einem Mandelabszess kann eine Tonsillektomie in Betracht gezogen werden, als ein chirurgischer Eingriff, bei dem die Mandeln entfernt werden. Es handelt sich um einen kurzen Eingriff, der nur 30-45 Minuten dauert und bei Kindern und Erwachsenen in Vollnarkose durchgeführt wird. Welche Operationstechnik eingesetzt wird, entscheidet der Chirurg von Fall zu Fall auf Grundlage seiner Erfahrung und der spezifischen Bedürfnisse des Patienten. 

Nach der Operation schmerzt der Hals für gewöhnlich. Bei Erwachsenen können diese Schmerzen auch mehr als eine Woche anhalten, während Kinder im Allgemeinen schneller genesen. Zur Linderung werden Schmerzmittel verschrieben.

Was darf man nach einer Tonsillektomie essen?
Weiche, halbfeste lauwarme oder kühle Speisen, da diese direkt nach der OP weniger Probleme beim Schlucken bereiten. Auch wenn das Schlucken schwer fällt, sollten nach der vom Arzt empfohlenen Schonungsfrist wieder feste Speisen aufgenommen werden, da dies den Heilungsprozess beschleunigen kann.

In jedem Fall sind die Anweisungen des Krankenhauses und der Ärzte einzuhalten. 

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