Schwerhörigkeit und Hörminderungen können viele verschiedene Ursachen haben. Nicht nur Lärm und das Alter gehören dazu, sondern auch eine Vererbung, eine Erkrankung des Gehörapparates, Infektionen, Medikamente, durch einen Unfall, Alkohol und Rauchen. Ein Hörverlust kann angeboren sein oder erst im Alter entstehen, er kann plötzlich auftreten oder sich schleichend entwickeln.
Eine der häufigsten Gründe für Schwerhörigkeit ist Lärm. Sowohl eine Dauerbelastung als auch eine kurzzeitige Extrembelastung des Gehörs können zu einem Hörverlust führen. Auch kann sich Lärm auf weitere Organe auswirken. Zu möglichen Folgen zählen Bluthochdruck, Herz-, Magen- und Darmprobleme sowie Muskelverspannungen.
Die Welt ist laut. Ob Baumaschinen, Industrieanlagen, Disco, Strassenlärm oder MP3-Player – unser Leben ist von zahlreichen Lärmquellen begleitet. Ohne einen der Situation angepassten Gehörschutz kann es diesbezüglich zu ernsthaften Folgen kommen.
Benutzen Sie immer Ohrstöpsel oder einen angepassten Gehörschutz, wenn Sie sich in einer lauten oder staubigen Umgebung befinden. Vor allem bei lang anhaltendem Lärm ist dies der beste Schutz gegen eine Schädigung des Gehörs.
Im Alter nimmt das Hörvermögen ganz automatisch ab. Dies hängt mit den Haarsinneszellen im Innenohr zusammen, die mit der Zeit brechen können. Durch übermässige Belastung des Gehörs, etwa durch starken Lärm, wird dieser Prozess der Schädigung der Sinneszellen beschleunigt.
Dass mit zunehmendem Alter das Hörvermögen allmählich nachlässt, ist ganz natürlich. Etwa ab dem 50. Lebensjahr nimmt die grundsätzliche Leistungsfähigkeit des Gehörs auf beiden Ohren ab. Ausgelöst wird dies vor allem durch Verschleisserscheinungen der Haarzellen im Innenohr. Überdies werden aber auch Hörnerv und Hörzentrum durch den Alterungsprozess beeinträchtigt.
Von Hörverlust im Alter sind relativ viele Menschen betroffen – bei rund 40 Prozent der über 65-Jährigen liegt eine Altersschwerhörigkeit vor. Rückgängig machen kann man das Nachlassen des Hörvermögens nicht. Moderne Hörgeräte sind aber in der Lage, die Situation von Betroffenen spürbar zu verbessern.
Viele Hörminderungen sind erblich bedingt. Gab es in der Familie bereits Fälle von Schwerhörigkeit, ist die Wahrscheinlichkeit einer Vererbung hoch. Diese Art der Hörminderung ist daher oftmals der Grund für Schwerhörigkeit bei Kindern.
Eine Schwerhörigkeit kann erblich bedingt sein (z.B. das Waardenburg Syndrom). Falls es in der Familie bereits Fälle von starken Hörminderungen gab, besteht eine gewisse Wahrscheinlichkeit einer Vererbung.
Häufig weisen dabei vererbte Gene einen Defekt auf, wodurch Störungen und Erkrankungen vom Elternteil an das Kind weitergegeben werden und sich auf die Entwicklung und Funktionsweise des Ohres auswirken. Beispielsweise können die Sinneszellen im Innenohr geschädigt sein und nicht mehr normal funktionieren, was einen Hörverlust nach sich zieht. Auch können genetische Faktoren die Sensibilität gegenüber Lärm, Entzündungen und anderen Einflüssen steigern.
Ohrentzündungen wie etwa eine Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis) können zu Hörschäden und Hörminderungen führen. Aber auch bakterielle Infektionen und Viruserkrankungen wie Scharlach, Masern oder Meningitis können sich negativ auswirken.
Zahlreiche Infektionen stehen in Zusammenhang mit einer akuten oder chronischen Hörminderung. So verläuft beispielsweise eine Erkältung in aller Regel harmlos. Doch allein von den Schnupfen-Viren (Rhino-Viren) sind über hundert Varianten bekannt, die auch zu einer Innenohrentzündung, einem Paukenerguss oder einer Grippe-Otitis führen und in der Folge eine Schwerhörigkeit nach sich ziehen können.
Viele Hörminderungen sind auf einen durch Cerumen verstopften Gehörgang zurückzuführen. In diesem Fall ist eine gründliche Reinigung und Ausspülung des Gehörgangs – fachmännisch durchgeführt durch den Ohrenarzt – zumeist ausreichend, um wieder besser zu hören. Auch eine Unterproduktion von Cerumen kann Krankheiten auslösen oder Entzündungen begünstigen. Zudem steht Ohrenschmalz häufig in Zusammenhang mit Erkrankungen wie Stoffwechselstörungen und ist diesbezüglich ein wichtiger Hinweisgeber.
Nicht nur Lärm und Infektionen sind Risikofaktoren für das Hörvermögen. Auch einige Medikamente sowie übermässiger Alkoholkonsum und Rauchen können das Gehör nachweislich beeinträchtigen und sich negativ auf den Hörsinn auswirken.
Gewisse Erkrankungen können unmittelbar oder indirekt eine Hörminderung auslösen oder begünstigen, zum Beispiel Scharlach, Masern oder Meningitis. Neben viralen und bakteriellen Erkrankungen ist auch eine Otosklerose eine mögliche Ursache. Bei dieser Erkrankung ist die Bewegung der Gehörknöchelchen (Hammer, Amboss, Steigbügel) beeinträchtigt. Die von ihnen ausgehenden Vibrationen kommen nur gedämpft und leise am Innenohr an.
Falls bei Ihnen eine Erkrankung im Bereich des Ohres vorliegt oder Sie den Eindruck haben, eine andere Krankheit wirke sich auf Ihr Hörvermögen aus, suchen Sie bitte Ihren Hausarzt oder einen Spezialisten auf. Zwar verfügen unsere Hörberater ebenfalls über ein breites medizinisches Wissen und geben gerne Auskunft, können aber keine ärztlichen Ratschläge erteilen oder gar Diagnosen stellen.
Nasse Ohren sind empfindlich, denn ihre Immunabwehr ist eingeschränkt. Durch das Eindringen von Flüssigkeit können Bakterien und Keime in den Gehörgang gelangen. Wenn sich nach dem Baden, Schwimmen oder Tauchen Wasser im Ohr sammelt, ist dies unangenehm. Unter Umständen kann es aber auch gefährlich sein. Denn Wasser, Chlor und Salz können den Schutzfilm im Ohr zerstören und machen es dadurch anfällig für Krankheitserreger. In der Folge kann sich der Gehörgang entzünden, was nicht nur sehr schmerzhaft ist, sondern ohne Behandlung zur chronischen Entzündung werden und sogar den Knochen angreifen kann.
Die häufigsten Symptome von Bade-Otitis oder Swimmer’s Ear, wie die Entzündung auch genannt wird, sind:
Falls derartige Anzeichen auftreten, ist ein Besuch beim Ohrenarzt angezeigt.
Die Ohren und vor allem das Trommelfell reagieren empfindlich auf Luftdruckveränderungen. Beim Tauchen oder auf Reisen, etwa im Flugzeug oder in Schnellzügen, kann es zu plötzlichen Änderungen des Luftdrucks kommen, zum Beispiel bei der Landung, bei Druckabfall oder der Durchfahrt von Tunneln. Ein Gehörschutz kann diese Druckänderungen dämpfen und so das Trommelfell vor Verletzungen schützen.