Keloide am Ohr

Finden Sie heraus, warum Ohrenkeloide entstehen.

Ohrenkeloide: fester, gummiartiger, faseriger Knötchen

Keloide sind Hautläsionen, die einer Narbe ähneln, aber über diese hinaus wuchern.  Keloide an den Ohren sind sehr häufig. Meist entstehen sie nach dem Stechen von Ohrringen oder einem Piercing. Am Ohr entwickelt sich in diesen Fällen eine übermäßige Schwellung. Der folgende Beitrag enthält alle wichtigen Informationen über Keloide, warum sie sich bilden, welche Ursachen sie haben und wie sie beseitigt werden können.

Was ist ein Keloid?

Keloide sind fibrotische Läsionen der Haut. Durch Störungen beim normalen Heilungsprozess einer Wunde

  • Traumata unterschiedlicher Art
  • Abschürfungen
  • chirurgische Inzisionen
  • Verbrennungen usw., 
  • aber auch das Stechen von Piercings und Ohrringen entstehen diese Wucherungen des Gewebes. 

Die Ursache für die Entstehung von Keloiden liegt im Verlust der Kontrollmechanismen, die für das Gleichgewicht bei der Reparatur und Regeneration des Epithelgewebes sorgen.  Ausgehend von der Wunde wachsen Keloide übermäßig und wuchern weit über die Ränder der ursprünglichen Narbe hinaus, ohne sich im Laufe der Zeit spontan zurückzubilden.

Sie können sich innerhalb eines Jahres nach der Verletzung bilden, vor allem bei sekundärer Wundheilung (d. h. bei Wunden, deren Ränder wegen Infektionsgefahr oder erheblichem Gewebeverlust nicht zusammengeführt werden können und daher offen gelassen werden), vor allem, wenn sie mehr als drei Wochen zur Heilung benötigen, aber auch bei lang anhaltenden Entzündungen, Infektionen, bei Verbrennungen oder unzureichendem Wundverschluss und bei Wunden, die von einer chronischen Entzündung betroffen sind, wie bei wiederholten Piercings oder Traumata.

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Wie sehen Keloide am Ohr aus?

Um zu verstehen, welche Form Keloide haben, kann es nützlich sein, sich mit ihrem Namen zu beschäftigen, der eben auf diese Form anspielt. Der Begriff wurde 1806 vom Dermatologen Jean Louis Alibert aufgrund der Ähnlichkeit einiger Keloiden mit den Scheren von Krebsen geprägt. Tatsächlich sehen Keloide wie eine übermäßige Schwellung des Ohrläppchens aus und haben zudem eine blanke Oberfläche ohne Behaarung. Sie sind nicht schmerzhaft und führen nicht zu einem Hörverlust, wirken jedoch sehr unästhetisch. Auf persönlicher und sozialer Ebene kann dies zu Unsicherheit führen und die Betroffenen dazu verleiten, sich zu isolieren. 

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Was verursacht ein Keloid am Ohr?

Die häufigsten Ursachen für Keloiden am Ohr, die wie eine übermäßige Schwellung des Ohrläppchens aussehen, sind Entzündungen, die lange anhalten, Infektionen oder chronische Entzündungen in Verbindung mit einem Piercing.

Keloide durch Piercings

Die Entwicklung von Keloiden nach einem Piercing ist ein verbreitetes Phänomen. Beim Versuch des Körpers, Kollagen zur Reparatur des Loches zu erzeugen tritt der weiter oben beschriebene Mechanismus ein. Es ist nicht genau bekannt, warum sich Keloide bilden. Einige Forscher denken jedoch, dass es sich um eine entzündliche Reaktion auf die metallene Rückseite von Ohrringen handelt, die das Ohrläppchen berührt. 

Ein Piercing nicht zu pflegen, kann dieses Phänomen verschlimmern, aber manchmal kann auch eine sorgfältige Pflege nicht verhindern, dass sich Keloide bilden, weil diese völlig unabhängig von der Pflege des neuen Piercings erscheinen. 

Keloide dürfen nicht ausgedrückt werden, denn es handelt sich nicht um einen Pickel. Dieses Vorgehen könnte die Haut zusätzlich verletzen und das Wachstum des Keloids ankurbeln. 

Generell sollte ein Arzt hinzugezogen werden, wenn sich ein Keloid an einem Piercing entwickelt. Der Arzt könnte empfehlen, das Piercing bzw. den Ohrring herauszunehmen und durch ein Piercing bzw. einen Ohrring mit Druckverschluss zu ersetzen oder weiter zu tragen, bis es möglich ist, die Stelle einer genaueren Untersuchung zu unterziehen. 

Wer bekommt häufiger Keloide?

Keloide können bei jeder Person auftreten, aber in Bezug auf eine Wunde gleicher Beschaffenheit bei einigen Personen eher als bei anderen. Im Allgemeinen ist die Wahrscheinlichkeit bei Frauen größer als bei Männern. Studien haben aber auch gezeigt, dass neben der individuellen und familiären Veranlagung auch andere Faktoren eine Rolle spielen und insbesondere Menschen hispanischer, afrikanischer und asiatischer Herkunft eher zu Keloiden neigen. 

Statistisch gesehen scheinen außerdem Menschen zwischen 10 und 30 Jahren häufiger betroffen zu sein. 

Kann Melanin Keloide verursachen?

In den vergangenen Jahren hat eine rezente Studie gezeigt, dass auch ein Zusammenhang zwischen der Melaninkonzentration und der Kollagendichte im Keloidgewebe besteht, was auch dadurch untermauert wird, dass Keloide häufiger bei Personen afrikanischer, hispanischer und asiatischer Herkunft auftreten. Bis heute laufen weitere Untersuchungen zur genauen Bestimmung dieses Zusammenhangs. 
Porträt einer weiblichen Audiologin mit Kittel.

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Was sind die Symptome eines Keloids im Ohr?

Auch Keloide gehen mit Symptomen wie Schmerzen, Juckreiz oder einem brennenden Gefühl an der Narbe einher. In einigen Fällen können sie Unannehmlichkeiten bereiten, bei Berührung wehtun oder eine Überempfindlichkeit an der Stelle erzeugen, an der sie sich gebildet haben.

Schritt 1: langsame Entwicklung

Normalerweise beginnen Keloide sehr langsam, sich zu entwickeln, und benötigen 3 bis 12 Monate, um sichtbar zu werden. An den Ohren können sie als erhabene Narbe beginnen, die meist rosa, rot oder violett gefärbt ist, weil sie stark durchblutet wird. Keolide können verschiedene Formen haben und auch rund oder oval sein. 

Generell präsentieren sich Keloide zu Beginn als eine einfache erhabene Narbe mit glatter, unbehaarter und durchscheinender Haut.

Schritt 2: das Wachstum

Das Wachstum von Keloiden schreitet sehr langsam voran und führt dazu, dass sich die Haut ausdehnt, anhebt und über die ursprünglichen Läsion hinausgeht. Die Farbe ändert sich in der Regel und wird rosa, ebenso wie die Konsistenz, die dick und gummiartig wird; bei Berührung fühlen sich Keloide weich und hart an. Nach einiger Zeit wird die Haut dunkler als im umliegenden Bereich. Es fehlen weiterhin Haare und Schweißdrüsen. 

Schritt 3: Schmerzen, Juckreiz oder Brennen

Während ihrer Entstehung können Keloide Juckreiz bzw. sogar Schmerzen oder ein Brennen verursachen und zu einer verminderten Sensibilität im betroffenen Bereich führen. Die Ursache dafür ist das Wachstum der Haut; diese ist nur wenig elastisch, aber empfindlich und leicht entzündet. Die Farbe der Hautpigmentierung ist zudem anders als im umliegenden Bereich.

Normalerweise ist der Juckreiz nur schwach ausgeprägt, aber er kann sich verstetigen, lästig werden und zum Kratzen verleiten, was die Situation noch verschlimmert. In dieser Phase kann Kamillenextrakt helfen. Dieses traditionelle Mittel gegen Juckreiz trägt zur Linderung der Beschwerden an der verletzten Stelle bei und verhindert, dass sie sich verschlimmern. 

Schritt 4: andere Farbe

Keloide verändern mit der Zeit ihre Form und Farbe. Sie beginnen als erhabene Narbe mit einer rosa, roten oder violetten Tönung, wobei die Färbung vor allem auf die Durchblutung der Stelle zurückzuführen ist. Dann entwickeln sie sich zu einer erhabenen Narbe mit glatter Oberfläche. Mit der Zeit nehmen sie einen dunkleren Farbton an und werden schließlich dunkler als die Haut des Betroffenen. 
Mutter und Tochter schauen auf den Computer.

Ohrenkrankheiten

Was verbirgt sich hinter Ohrensausen, Hörsturz und Tinnitus? Ohrenkrankheiten haben die unterschiedlichsten Symptome wie zum Beispiel Ohrenschmerzen oder Schwellungen. Während sie meist vorübergehen, können manche auch dauerhaft bleiben. Daher ist es wichtig die Beschwerden zu behandeln und einer möglichen Ohrenkrankheit vorzubeugen.

Wie wird man ein Keloid am Ohr wieder los?

Keloide sind in der Regel keine bösartigen Läsionen, aber viele Patienten lassen spezifische Eingriffe vornehmen, um die Ästhetik zu verbessern. Diese Eingriffe unterscheiden sich je nach der betroffenen Stelle. 

Im Allgemeinen ist es nicht möglich zu verhindern, dass sich Keloide bilden, es sei denn durch Vermeidung unnötiger chirurgischer Eingriffe, vor allem kosmetischer Eingriffe und Piercings, wenn eine Prädisposition für die Entstehung von Keloiden besteht. Im Laufe der Jahre wurden verschiedene Arten pharmakologischer Behandlungen entwickelt, um die Größe und Dicke der Keloide zu verringern. 

Behandlung zu Hause

Generell ist es für die Behandlung eines Keloids immer ratsam, einen Facharzt aufzusuchen, um in einem frühen Stadium nach einem Behandlungsweg zu suchen. Einige Behandlungsmethoden können jedoch bereits beim Auftreten der ersten Symptome eingesetzt werden, zum Beispiel Cremes mit Vitamin E und Antioxidantien sowie Anwendungen mit Kamillenextrakt, der für seine Wirkung gegen Juckreiz und Brennen der Haut bekannt ist. 

Chirurgische Entfernung

Die chirurgische Entfernung eines Keloids am Ohr, aber auch generell an jedem anderen Körperteil, ist kontraproduktiv; wie bereits erläutert geht die Keloidbildung mit einer persönlichen Prädisposition einher, sodass eine Operation zur Entfernung des Keloids zur Bildung neuer Narben führen könnte und den Effekt des Eingriffs zunichte machen würde; für gewöhnlich würden sich stattdessen neue und noch größere Keloide bilden. 

Im Allgemeinen wird die chirurgische Behandlung von Keloiden erst nach einer Reihe von anderen Therapiversuchen angewandt und sieht die vollständige Entfernung vor, wobei stets das hohe Risiko einer Neubildung zu berücksichtigen ist. 

Kortikosteroide

Die Anwendung von Kortikosteroiden zur Behandlung von Keloiden ist weit verbreitet. Insbesondere werden einmal im Monat intraläsionale Kortisoninjektionen verabreicht, um die Schwellung zu reduzieren und das Keloid auf diese Weise weniger auffällig zu machen. Es ist die Behandlung erster Wahl für Keloide an den Ohren. Sie ist nicht übermäßig schmerzhaft und außerdem recht sicher. Gleichzeitig werden gute Ergebnisse erzielt. Nach einigen Behandlungszyklen wird das Keloid flacher und weniger auffällig. Trotz der unbestrittenen Vorteile ist das Risiko eines Rezidivs ziemlich hoch. 

Kryochirurgie

Zur Verkleinerung von Keloiden wird auch die Kryotherapie eingesetzt. Dabei wird der betroffene Bereich mit flüssigem Stickstoff eingefroren. Diese Behandlungsform hat jedoch einen Nachteil, nämlich den der Hypopigmentierung, d. h. sie führt zu einer Dyschromie der Haut mit einem fortschreitenden Verlust der Hauttönung. 

Laser-Behandlung

Die Lasertherapie wird sehr häufig zur Verkleinerung von Keloiden eingesetzt, da sie den betroffenen Bereich abflacht und die Sichtbarkeit der Schwellung im Laufe der Zeit verringert. Diese Behandlung ist sicher, wirksam und wenig schmerzhaft, aber es sind mehrere Sitzungen erforderlich, um ein befriedigendes Ergebnis zu erzielen. 

Strahlenbehandlungen

Die Strahlentherapie kann eingesetzt werden, um Keloide flacher oder dunkler zu machen. Normalerweise erzielt sie gute Ergebnisse, ist aber nicht immer angezeigt, da sie langfristig mit Nebenwirkungen verbunden ist, zum Beispiel mit einem Risiko von Neoplasien der Haut. 
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Häufig gestellte Fragen zu Keloiden

Tun Keloide weh?

Keloide tun normalerweise nicht weh, können aber manchmal Symptome wie Juckreiz und lokale Schmerzen verursachen. Im Allgemeinen sind die Auswirkungen eher psychisch als körperlich und führen zu einer Verschlechterung der Lebensqualität der Betroffenen, die dazu neigen, sich zu verstecken, um keine Erklärungen geben zu müssen oder den Blickkontakt mit anderen Menschen meiden zu können. Juckreiz und Schmerzen in Verbindung mit einem Keloid treten vor allem in der Phase der Entstehung auf. 

Kann ein Keloid zu Krebs werden?

Nein, ein Keloide kann sich nicht in einen Tumor verwandeln. Keloide sind hypertrophe Narben, die sich nach einem Trauma der Haut bilden und mit einem übermäßigen und überschießenden Wachstum der Hautgewebe einhergehen. Es handelt sich um eine gutartige Wucherung, die durch die oben genannten Behandlungsmethoden mithilfe eines Facharztes reduziert werden kann. 

Kann man ein Keloid im Ohr entfernen?

Nein, ein Keloid kann nicht sozusagen „ ausgedrückt“ werden, da es sich nicht um einen Pickel handelt. Es kann auf unterschiedliche Weise reduziert werden und mit ärztlicher Hilfe durch Infiltrationen, Kortison oder andere Methoden behandelt werden, die eine Abflachung der Schwellung bewirken.

Verschwinden Keloide im Ohr von selbst?

Nein, Keloide verschwinden weder von selbst im Laufe der Zeit noch neigen sie wie hypertrophe Narben dazu, flacher oder kleiner zu werden. Um ein Keloid zu verkleinern, bedarf es einer Behandlung durch einen Arzt oder Fachpersonal. Nur die Experten können sagen, welcher Behandlungsweg im spezifischen Fall eingeschlagen werden sollte. 

Sind Ohrenkeloide ansteckend?

Nein, Keloidnarben sind nicht ansteckend: Sie entstehen nur als Folge einer Abweichung vom normalen Heilungsprozess der Wunde, die sie verursacht hat. Sicherlich spielt auch eine gewisse Prädisposition eine Rolle bei ihrer Entwicklung, aber sie können nicht als ansteckend betrachtet werden. 

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