Wahrnehmung des eigenen Herzschlags oder eines pulsierenden, hämmernden, pochenden und dröhnenden Geräusches oder eines Pfeifens im Ohr – die Liste der Geräusche, die von Personen mit pulssynchronen Tinnitus gehört werden, ist lang. Tinnitus lässt sich in zwei Kategorien gliedern, und zwar in subjektiven (nur von der betroffenen Person hörbaren) und objektiven (auch von einem Arzt hörbaren) Tinnitus.
Hatten Sie schon einmal das Gefühl, dass Ihr Kopf und Ihr Herz im Gleichtakt pulsieren? Der pulssynchrone Tinnitus, der in liegender Position gelegentlich zur Wahrnehmung des eigenes Herzschlags im Ohr führt, ist ein objektiver Tinnitus. Das bedeutet, dass die wahrgenommenen Geräusche auf eine tatsächlich vorhandene Schallquelle zurückzuführen sind, und zwar auf dem Blutfluss durch die Blutgefässe.
Obwohl diese Ohrgeräusche nicht an sich pathologisch sind und bei einem Wechsel der Kopfstellung oft abklingen, sollte bei häufigem Auftreten eines einseitigen pulssynchronen Tinnitus ein Facharzt aufgesucht werden. Ein Hörtest kann helfen, die Ursache für das Pochen im Ohr festzustellen und eine geeignete Therapie zur Wiederherstellung der Ohrgesundheit vorzusehen.
Obwohl ein pulssynchroner Tinnitus (der wortwörtlich mit dem Puls in Zusammenhang steht) nicht an sich als Krankheit betrachtet wird, handelt es sich dennoch um eine symptomatische Störung, deren Ursachen eine medizinische Diagnose erfordern.
Zu den häufigsten Ursachen für pulsierenden Tinnitus gehören:
Auch Angst, Stress oder ein psychologischer Schock können zu einer Wahrnehmung von Puls oder Herzschlag im Ohr führen; denn Angst kann die Zufuhr von Sauerstoff zum Innenohr verringern und ein Pochen, Summen und Klopfen im Ohr hervorrufen. Das daraus resultierende (parasitäre) Geräusch wird dann vom Gehirn als Alarmsignal interpretiert. Der enge Zusammenhang zwischen pulssynchronem Tinnitus und Ängsten ist ein Teufelskreis. Auch wenn nicht unbedingt ein unmittelbares Risiko für die Gesundheit bestehen muss, kann dieser Tinnitus durch seine Intensität und Beständigkeit zu Schlaflosigkeit, Reizbarkeit und Konzentrationsstörungen führen.
Veränderungen des Herzschlags sind für gewöhnlich spürbar. Das gleiche gilt für den Rhythmus eines pulssynchronen Tinnitus. Ein weiteres hervorstechendes Symptom ist, dass der pulssynchrone Herzschlag normalerweise nur einseitig wahrgenommen wird, also entweder nur im rechten oder nur im linken Ohr. Einem Arzt fällt es nicht schwer, einen pulssynchronen Tinnitus zu diagnostizieren, indem er eine körperliche Untersuchung von Kopf und Hals zur Überprüfung der ordnungsgemässen Nervenfunktion in diesen Bereichen vornimmt.
Durch die Untersuchung kann der Arzt jede Form von anormalem Blutfluss im Bereich des betroffenen Ohrs finden. Aus diesem Grund sind Schwindel, Hals- und Kopfschmerzen häufige Begleitsymptome eines pulssynchronen Tinnitus. In schweren Fällen werden weitere diagnostische Untersuchungen wie zum Beispiel ein CT oder ein MRT durchgeführt, um das Pochen genauer lokalisieren zu können.
Bei einem pulssynchronen Tinnitus (Wahrnehmung des Herzschlags im Ohr) oder dem Auftreten von Hörverlust, Schwindel oder Benommenheit empfiehlt es sich für gewöhnlich, einen Arzt aufzusuchen. Es ist ausserdem möglich, sich bei Amplifon kostenlos von einem Tinnitus-Experten beraten zu lassen, um abzuwägen, ob ein Arzt hinzugezogen werden sollte.
Abgesehen von Angstzuständen, Stress oder psychologischem Schock sind die Ursachen für den pulssynchronen Tinnitus im Allgemeinen einfach zu behandeln. Mit der Behandlung des Blutdrucks, der Arteriosklerose, der idiopathischen intrakraniellen Hypertension oder der Schilddrüsenüberfunktion lässt sich ein deutlicher Rückgang oder sogar ein vollständiges Abklingen des Pochens im Ohr beobachten.
Manchmal bedarf es jedoch eines chirurgischen Eingriffs zur wirksamen Beseitigung des Ohrgeräusches. Durch eine Operation kann ein verstopftes Blutgefäss befreit werden, damit das Blut wieder zirkulieren kann, oder ein Blutgefäss im Falle einer Anomalie durch Embolisation verschlossen werden. Wie in allen Fällen, in denen eine Operation erforderlich ist, wird dringend geraten, einen HNO-Arzt aufzusuchen, damit dieser den Ursprung der Symptome und die bestmögliche Behandlungsmethode bestimmen kann.
Der HNO-Arzt stellt fest, welche Therapie am besten geeignet ist, um das Pochen im Ohr zu beseitigen und auf diese Weise das Gehör und die Lebensqualität zu verbessern. Auch eine Klangtherapie kann sich als nützlich erweisen, um einen pulssynchronen Tinnitus zu behandeln. Dabei werden spezielle akustische Geräte eingesetzt, bei welchen der Nutzer Melodien und Geräusche auswählen kann, die die Ohrgeräusche maskieren und für Entspannung sorgen können.
Und nicht zuletzt tragen ein gesunder Lebensstil und eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst und Gemüse sowie Nahrungsmitteln mit einem hohen Gehalt an Vitaminen A, B, E, Zink und Magnesium und ein moderater Konsum von Kaffee, Tee und Alkohol zu einer Verbesserung des allgemeinen Gesundheitszustands und zur Verringerung oder Beseitigung des Pochens im Ohr bei.