Wenn ein Patient an chronischer oder nicht-chronischer cholesteatomatöser Mittelohrentzündung leidet, kann eine Tympanoplastik durchgeführt werden. Dieser Eingriff am Ohr dient dazu, das Trommelfell und die Gehörknöchelchenkette zu reparieren.
Im Wesentlichen gibt es zwei Arten von Tympanoplastik: die mit offener und die mit geschlossener Technik. Ob eine Tympanoplastik mit offener oder geschlossener Technik durchgeführt werden soll, erörtert der Arzt mit dem Patienten erst nach sorgfältiger Abwägung wichtiger medizinischer Indikatoren. Zu diesen gehören zum Beispiel das Alter, der allgemeine Gesundheitszustand des Patienten, das Hörvermögen des anderen Ohrs und eventuelle frühere otologische Eingriffe.
Eine Tympanoplastik dient dazu, das Trommelfell und die Gehörknöchelchenkette bei Patienten, die an chronischer Mittelohrentzündung leiden, wiederherzustellen. Der Eingriff wird durchgeführt, wenn das Trommelfell perforiert ist und die Schleimhaut oder die Knöchelchen Schaden erlitten haben.
Vor dem chirurgischen Eingriff unterzieht der Arzt den Patienten einer HNO-Untersuchung, einer Otoskopie und erstellt eine Anamnese, um den Allgemeinzustand des Patienten einzuschätzen. Es können auch andere Untersuchungen wie z. B. eine Audiometrie, eine Impedanzmessung oder Röntgenuntersuchungen wie z. B. ein CT oder ein MRT vorgenommen werden. Der Patient muss die OP auf nüchternen Magen durchstehen und darf daher in den Stunden zuvor weder essen noch trinken.
Mit der geschlossenen Technik versucht man, die ursprüngliche Anatomie des Ohrs wieder herzustellen. Die Knochenwand des Gehörgangs bleibt dabei erhalten oder wird, falls sie geschädigt ist, rekonstruiert. Nach einer mikrochirurgischen Säuberung ermöglicht eine Mastoidektomie, alle Knochenzellen des Mastoids auszuräumen und einen grossen, regelmässigen Hohlraum zu schaffen, der frei von pathologischem Gewebe ist.
Dieses Verfahren bereitet dem Patienten keine Beschwerden und vermeidet, dass die Mastoidhöhle erneut von der chronischen Erkrankung befallen werden kann.
Eine Tympanoplastik kann mit folgenden Risiken und Komplikationen einhergehen:
Nach einer Tympanoplastik sind zur Genesung zwei Wochen psychischer und körperlicher Ruhe erforderlich, in denen der Patient folgendes vermeiden sollte: grosse Anstrengungen, Tauchgänge, Aufenthalte im Hochgebirge, Flugreisen, plötzliche und schnelle Bewegungen des Kopfes, Kontaktsport, intensive körperliche Aktivitäten, länger dauernde grosse Anstrengungen, länger anhaltenden und starken Lärm, Naseputzen unter grosser Kraftanstrengung.
Zudem ist Vorsicht geboten, um übermässige Druckschwankungen zu vermeiden. Die Wunden müssen nach der OP bis zur völligen Heilung sauber und trocken gehalten werden. Eine Woche nach dem Eingriff werden die Fäden gezogen und drei Wochen nach der OP wird auch der Verband entfernt.
Nach der Tympanoplastik schaffen Hörprothesen oder Hörgeräte Abhilfe, wenn das Hörvermögen nicht optimal wiederhergestellt werden konnte. Lassen Sie sich zum Thema Hörgeräte gerne von unserem Hörgeräteakustikern in einem Amplifon-Zentrum in Ihrer Nähe beraten.
Falls Sie oder einer Ihrer Angehörigen an Hörverlust leiden sollte, laden wir Sie herzlich zu einem kostenlosen Hörtest in einem Amplifon-Zentrum in Ihrer Nähe ein.