Koffein ist ein natürlicher chemischer Stoff, der im Allgemeinen mit Kaffee in Verbindung gebracht wird, aber auch in anderen Pflanzen enthalten ist (zum Beispiel in Teeblättern, Kakao und Guaranà). Koffein stimuliert das Nervensystem (unter Beseitigung von Schläfrigkeit), das Herz-Kreislauf-System, die Absonderung von Magensäften und den Stoffwechsel. Eine Überstimulation hingegen kann die Reizbarkeit erhöhen und die Wahrscheinlichkeit steigern, dass sich ein Tinnitus entwickelt.
Den Studien zufolge beträgt die tägliche Aufnahme von Koffein bei Erwachsenen im Durchschnitt 320 mg, während die empfohlene Dosis bei maximal 200 mg liegt. Bei Aufnahme größerer Mengen können schädliche Wirkungen auftreten: Angst, Schlafstörungen, Stress, aber auch Anstieg des Blutdrucks, Malabsorption von Eisen und Kalzium sowie Zittern.
Es ist allgemein anerkannt, dass eine koffeinfreie Diät zur Linderung der Symptome von Morbus Menière beiträgt. Dabei handelt es sich um eine Erkrankung des Innenohrs, die Schwindel, Übelkeit, fluktuierende Schallempfindungsschwerhörigkeit und Tinnitus verursacht. Die Erkenntnisse hinsichtlich dieser Verbesserungen sind jedoch empirisch und beruhen auf der Erfahrung des Arztes. Wissenschaftlich erwiesen ist der Zusammenhang zwischen Morbus Menière und Koffein nicht.
Aktuell lässt sich auf Grundlage der bisher durchgeführten wissenschaftlichen Studien nicht mit Sicherheit sagen, ob Kaffee positive oder negative Auswirkungen auf Hörbeeinträchtigungen und insbesondere auf Tinnitus hat. Der Grund dafür ist, dass es sich um statistische, auf Beobachtung beruhende Studien, und im Falle des Experiments der Universität McGill um Tierversuche handelt.