
Eine Mittelohrentzündung ist in den meisten Fällen gutartig und verschwindet innerhalb weniger Tage von selbst. Es handelt sich jedoch um eine Ohrentzündung, die bei Erwachsenen und Kindern sehr häufig auftritt. Es gibt verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, die helfen, die Schmerzen zu lindern und mögliche Komplikationen zu vermeiden. Eine Mittelohrentzündung kann mit Ohrentropfen, mit Antibiotika oder mit anderen Lösungen behandelt werden, die bei Kleinkindern Linderung verschaffen können.
In den Wintermonaten treten Mittelohrentzündungen häufiger auf, da kaltes Wetter die Nasennebenhöhlen und die Eustachische Röhre belastet. Wenn die Nase verstopft ist, kann sich Flüssigkeit im Mittelohr ansammeln, was zu Schmerzen und Entzündungen führen kann. Das Risiko einer Infektion steigt, wenn die Eustachische Röhre blockiert ist und die Belüftung des Mittelohrs eingeschränkt wird. Dies ist besonders relevant in der kalten Jahreszeit, wenn Erkältungen und Grippe verbreitet sind.
Es ist entscheidend, zwischen viralen und bakteriellen Mittelohrentzündungen zu unterscheiden.
Antibiotika werden nur dann verschrieben, wenn die Symptome länger als 48 Stunden anhalten oder sich verschlimmern. Bei Anzeichen einer bakteriellen Infektion wie hohem Fieber oder starken Ohrenschmerzen wird ein Arzt entscheiden, ob eine Behandlung mit Antibiotika notwendig ist. Eine frühzeitige ärztliche Untersuchung hilft, die beste Vorgehensweise zu bestimmen.
Bei einer akuten Mittelohrentzündung ist es wenig sinnvoll, Tropfen in den Gehörgang zu träufeln, da sich die Infektion hinter dem Trommelfell befindet. Es ist wirksamer, die Tropfen in die Nase zu geben als direkt in die Ohren.
Gerade bei perforiertem Trommelfell sind Ohrentropfen wirksam. Aber Vorsicht: Es können nur bestimmte Tropfen verwendet werden, andere hingegen können toxisch sein und sind bei einer Trommelfellperforation kontraindiziert.
Ein chirurgischer Eingriff kann bei sehr schmerzhaften Ohrinfektionen in Betracht gezogen werden. Bei einer sogenannten Parazentese öffnet der Chirurg das Trommelfell mit einer sehr dünnen Klinge, was oft zu einer sofortigen Linderung führt. Bei Kindern kann der HNO-Arzt im Falle wiederholter Ohrinfektionen ein Ohr-Jojo oder Diabolo (transtympanale Belüfter) einsetzen. Diese Paukenröhrchen aus Kunststoff werden auf das Trommelfell gesetzt, um einen Durchgang zu schaffen, der das Mittelohr belüftet und Flüssigkeit ableitet. Dadurch wird auch die Ansammlung von Bakterien verhindert und die Schallübertragung verbessert.
Eine Ohrentzündung kann auch auf natürliche Weise behandelt werden. Natürliche Heilmittel auf homöopathischer Basis oder mit ätherischen Ölen können sich als ausreichend erweisen, aber im Falle einer Mittelohrentzündung sollte vor allem bei bei Kindern unbedingt ein HNO-Arzt zurate gezogen werden.
Einige einfache Maßnahmen können ebenfalls dazu beitragen, eine Verschlimmerung der Symptome zu verhindern: Es sollte vermieden werden, das betroffene Ohr zu berühren. Die Patienten sollten sich von Zugluft und Zigarettenrauch fernhalten. Die Ohren sollten immer gut abgetrocknet werden, wenn der Kopf unter Wasser war, und man sollte sich nicht zu stark die Nase putzen.
Ohrenentzündungen können jeden treffen.
Sind Säuglinge und Kleinkinder betroffen, ist es ratsam, einen Kinderarzt aufzusuchen.
Allerdings ist der Arztbesuch selten durch Dringlichkeit gekennzeichnet, es sei denn,
Erwachsenen wird empfohlen, einen Arzt aufzusuchen, wenn sich die Symptome nicht innerhalb von 2-3 Tagen bessern. Bei unerträglichen Schmerzen, Schwindel, Hörverlust oder Ausfluss aus dem Ohr ist dringend ein Arzt aufzusuchen.
Rezeptfreie Medikamente können eine Ohrentzündung lindern, vorausgesetzt dass die Dosierung und Anwendungshinweise genau eingehalten werden. Paracetamol zum Beispiel wirkt fiebersenkend und schmerzlindernd und kann auch Kindern unter 3 Monaten gegeben werden. Auch während der Schwangerschaft kann es gelegentlich eingenommen werden. Ibuprofen, ein nicht-steroidales Antirheumatikum, kann ebenfalls dazu beitragen, eine Ohrentzündung zu lindern, sollte aber erst ab drei Monaten angewendet werden. Die Einnahme wird auch zu Beginn einer Schwangerschaft nicht empfohlen und ist in den letzten 4 Monaten strikt kontraindiziert.
Von Ohrentropfen mit betäubender Wirkung wird abgeraten, solange nicht bekannt ist, ob das Trommelfell unversehrt ist.
Einige einfache Maßnahmen helfen auch, einer Verschlimmerung der Mittelohrentzündung-Symptome vorzubeugen:
Obwohl die meisten Mittelohrentzündungen ohne spezielle Behandlung abklingen, gibt es Situationen, in denen ein Arztbesuch unumgänglich ist. Achten Sie auf folgende Symptome:
Wenn eines dieser Symptome auftritt oder sich die Beschwerden verschlimmern, suchen Sie umgehend einen Arzt auf. Der Arzt wird die Ursache der Infektion feststellen und die richtige Behandlung, wie zum Beispiel die Verschreibung von Antibiotika, einleiten.