Das cortische Organ ist ein Teil des Gehörgangs im Innenohr von Säugetieren, Menschen und Vögeln. Es trägt die Hörrezeptoren in der Hörschnecke und ist für das Hören mitverantwortlich.
Die Cochlea besteht aus einem 31-35 mm langen Kanal, der spiralförmig in der knöchernen Hörschnecke verläuft. Sie hat ihren Ursprung beim Sacculus, mit dem sie über einen kleinen Kanal verbunden ist, und windet sich durch die gesamte knöcherne Hörschnecke, um schließlich unter deren Kuppel zu enden. Am oberen Teil der Cochlea liegt die Scala vestibulari, am unteren die Scala tympani und dazwischen der Schneckengang. Die Vorhoftreppe (Scala vestibulari) und die Paukentreppe (Scala tympani) stehen über das Schneckenloch in direkter Verbindung mit dem oberen Teil der Cochlea.
Der Schneckengang wird aus einer oberen (vestibulären) Wand gebildet, bestehend aus der Reißner-Membran, aus einer Seitenwand, bestehend aus dem Gefäßstreifen (Stria vascularis) und dem Spiralband, und aus einer basalen Wand (Trommelfell), bestehend aus der Membrana tympani, wo das Corti-Organ liegt, das wiederum die inneren und äußeren Haarzellen (neurosensorische Zellen) umfasst. Die 3500 internen Hörsensorzellen sind in einer Reihe angeordnet und apikal mit 20 Zellhärchen (Stereovilli) versehen. Die 13.000 externen Hörsensorzellen sind in mehreren Reihen angeordnet und weisen distal jeweils 60-100 Stereovilli auf. An der Basis jeder Haarzelle befinden sich Nervenenden, die sich in Typ 1 und Typ 2 unterscheiden. Die neurosensorischen Zellen sind mit der Tektorialmembran überzogen und haben die Funktion akustischer Rezeptoren.
Der Kontakt zwischen der Tektorialmembran und den Stereovilli der Haarzellen spielt eine wichtige Rolle bei der Stimulation der akustischen Rezeptoren. Die Schwingungen der Reißner-Membran werden von der Endolymphe auf die Tektorialmembran übertragen; diese Membran steht in Kontakt mit den Stereovilli der Haarzellen und bewirkt, dass sich diese bewegen und so die Nervenfasern stimulieren; letztere stehen mit den auf diese Weise erregten und mit Stereovilli versehenen Elementen in Verbindung. Die Erregung der Haarzellen führt zur Freisetzung chemischer Mediatoren in den Synapsen und dem Entstehen eines Aktionspotenzials in den Fasern des Schneckennervs, der den Reiz nach mehreren Zwischenstationen in die auditive Kortex (Areale 41 und 42) leitet.
Kurz gesagt, die vom Gehörsystem erfassten Schallwellen werden vom Trommelfell zur Gehörknöchelchenkette geleitet und von dort zum Corti-Organ übertragen; dieses Organ verwandelt die durch den Klangreiz erzeugte Schwingungsenergie in Nervenimpulse, die über das 8. Hirnnervenpaar in die Zentren der Kortex gelangen, wo sie verarbeitet und in auditive Empfindungen übersetzt werden. Das 8. Hiernnervenpaar besteht aus zwei verschiedenen Teilen, dem Nervus vestibularis und dem Nervus cochlearis. Der Nervus vestibularis dient zur Leitung von Reizen, die den Gleichgewichtssinn betreffen. Der Nervus cochlearis leitet die von den Protoneuronen des Corti-Ganglions erfassten auditiven Reize zu den Zentren der Kortex weiter.
Eine Schädigung des Corti-Organs oder generell des Innenohrs führt zu einer mehr oder weniger stark ausgeprägten Verringerung des Hörvermögens, einer sogenannten Schallempfindungs- oder Innenohrschwerhörigkeit. Lärm, Entzündungs- und Gefäßerkrankungen, Traumen, unsachgemäßer Gebrauch von Arzneimitteln, chronische Erkrankungen und Folgen akuter Erkrankungen, Rauchen, Alkohol und schlechte Ernährungsgewohnheiten sind die häufigsten Ursachen einer Schädigung der Cochlea und der dadurch verursachten Schwerhörigkeit.