Unter Gebärdensprachen versteht man Sprachen, die visuell wahrnehmbar sind. Sie werden insbesondere von nicht hörenden Menschen genutzt, werden in einigen Kulturen jedoch auch unter Hörenden genutzt. In deutschsprachigen Ländern gibt es eine einheitliche Gebärdensprache.
Gebärdensprachen haben den Zweck, die Kommunikation unter oder mit Gehörlosen zu ermöglichen. Durch Handbewegungen werden bestimmte Symbole erzeugt, welche von Gehörlosen verstanden und meist auch selbst genutzt werden können. Dadurch ist eine reibungslose Kommunikation möglich, wobei die genaue Ausführung der einzelnen Zeichen entscheidend ist.
Die Gebärden, welche innerhalb der Gebärdensprache genutzt werden, lassen sich in vier Gruppen einteilen: Die Handkonfiguration, die Handorientierung, die Bewegungsausführung und den Ort der Bewegung. Je nachdem, wie etwa die Bewegung ausgeführt wird oder wohin die Hand dabei zeigt, können so komplexe Sätze gebildet werden.
Gebärdensprachen gibt es auf der ganzen Welt. Wie viele genau es sind, ist allerdings nicht geklärt, da diverse indigene Völker in Nordamerika und in anderen Ländern ihre ganz eigenen Sprachen entwickelt haben. Oftmals funktionieren diese auch in Kombination mit Lauten oder haptischen Vorgängen.
Über 80 Gebärdensprachen können im Internet mit zugehörigem Videomaterial studiert werden. Davon ab gibt es 57 weitere Sprachen, über die bislang nur wenige Erkenntnisse gesammelt wurden. Die Zahl der Gebärdensprachen ist also gross.
Die Gebärdenschrift beinhaltet wichtige Symbole und Zeichen der Gebärdensprache und ermöglicht Gehörlosen eine schriftliche Kommunikation. Sie ist bislang jedoch nicht ausgereift genug, um sie flächendeckend zu nutzen. Lediglich in einigen Zentren in Nicaragua und Osnabrück wird die Gebärdenschrift gelehrt.
Die Gebärdenschrift wird immer in Grossbuchstaben ausgegeben. Da das Verfahren selbst in Europa nicht einheitlich ist und bestimmte Worte nicht dargestellt werden können, wird überwiegend auf die klassische Gebärdensprache zurückgegriffen.