In unserem Beitrag erfahren Sie mehr über die Symptome, Ursachen, Folgen & Behandlungsmöglichkeiten von Misophonie.
Viele Menschen kennen ein ähnliches Phänomen beim Quietschen einer Kreide an der Tafel oder beim Hantieren mit Styropor. Geräusche, die durch ihre Intensität förmlich zu Schmerzen, Gänsehaut und zusammengezogener Nackenmuskulatur führen können. Bei der Misophonie können die Geräusche, die als unangenehm empfunden werden, aber auch ganz leise sein. Die Geräuschempfindlichkeit bezieht sich nur auf bestimmte Geräusche und Klänge.
Typische Beispiele sind:
Über eine Misphonie offen zu sprechen ist wichtig. Denn im schlechtesten Falle kann sich aus einer Misophonie eine echte Phonophobie entwickelt werden. Diese regelrechte Angst vor Geräuschen kann dazu führen, dass alle Situationen gemieden werden, die diese psychologischen Trigger bedienen könnten. Eine starke Empfindlichkeit gegen Geräusche wie z. B. Essgeräusche würde dann dazu führen, dass der Phonophobiker nicht mehr in Gesellschaft essen will.
Damit die Misophonie sich von einer harmlosen Störung nicht zu einem Problem entwickelt, ist kommunizieren besser als ignorieren. Oft hilft es schon, dass die Ablehnung der Geräusche einen Namen hat. Viele Misophoniker sind schon alleine dadurch beruhigt, zu wissen, dass sie mit dem Problem nicht alleine sind. Auch die Angehörigen und Freunde sind dann eher bereit, die „Überempfindlichkeit“ zu tolerieren.
Die Misophonie-Ursache kann in manchen Fällen eine Erfahrung sein, die der Mensch in seiner Kindheit gemacht hat oder eine Extremsituation (Trauma), die er erlebt hat. Dann findet sich die Ursache der Verknüpfung des Gehirns zwischen dem Geräusch und einem schlechten Gefühl im Erlebten. Diverse komplizierten synaptischen Verknüpfungen führen zur Koppelung von Sinneswahrnehmungen mit Gefühlen.
Gerüche und positive oder negative Emotionen sind ein ähnliches, bekanntes Beispiel. Bei posttraumatischen Störungen lösen Geräusche allerdings eher Angst aus und gehen in Richtung Phonophobie (siehe oben).
Wer an Misophonie leidet, kann dies seinen Mitmenschen oft schwer verständlich machen. Schmatzen oder Nase hochziehen werden von anderen einfach als nervige Geräusche abgetan und vergessen. Wer unter einer Misophonie leidet, muss den anderen erklären, dass ihn manche Alltagsgeräusche unwillkürlich belasten. Die Bandbreite der Gefühle geht von einfachem Missfallen bis hin zu stark aggressiven Reaktionen.
Wenn Sie Misophoniker sind, erklären Sie Ihrem Umfeld:
Der Widerwillen gegen alle möglichen Geräusche, die beim Essen entstehen, ist besonders häufig. Wobei man von einer einfachen Ablehnung von Schmatzgeräuschen nicht immer gleich von einer Misophonie sprechen würde. Unsere kulturelle Prägung und Erziehung nach europäischen Tischsitten macht uns intolerant gegen das Schmatzen. In China würde sich daran niemand stören. In Europa dagegen ist der Widerwillen gegen Schmatzen verbreitet. Viele Menschen sagen auch, allein sehr laute Kaugeräusche nerven sie.
Eine echte Misophonie bei Essgeräuschen geht weiter: Der Misophoniker kann sich nicht mehr von dem Ärger über die Kaugeräuschen oder anderen Essgeräuschen distanzieren. Die Wut und der Ekel gegen die verhassten Geräusche nehmen seine ganze Person ein. Auch wenn die Misophonie bei manchen Betroffenen fast schon krankhaft wirkt, ist sie lediglich eine behandelbare Störung.
Tatsächlich ist es so, dass bei dem bestimmten, verhassten Geräusch im Gehirn des Betroffenen eine Verknüpfung zu einem Hirnareal hergestellt wird, der vorderen Inselrinde (AIC), das für emotionale Reaktionen zuständig ist. Eine Verknüpfung, die im Falle eines Schmatzens oder Klickens sozusagen zu viel ist. Eventuell ist also eine Art Fehlschaltung der Grund für die Abwehrgefühle.
Damit stellt sich die Frage: Was kann man gegen Misophonie machen? Die Verknüpfung im Hirn lässt sich nicht in kurzer Zeit „umbauen“. Die Misophonie-Behandlung kann deshalb nur darauf abzielen, die aufflammenden Gefühle kontrollieren zu lernen. Dabei helfen verschiedene Entspannungstechniken wie:
Wir möchten, dass Sie möglichst lange gut hören. Ihre Ohren zu schützen ist so einfach. Kommen Sie in Ihr Amplifon-Fachgeschäft und lassen Sie sich unverbindlich beraten. Ein einfacher Gehörschutz kann schon so viel bewirken.
Unsere Hörgeräteakustiker stehen Ihnen für alle Fragen rund um das Thema Hören zur Verfügung.