Das Epley-Manöver ist ein mehrstufiges Repositionsmanöver, das darauf abzielt, die Otolithen langsam aus dem hinteren Bogengang in den Utriculus zu verlagern, um die Folgen eines gutartigen paroxysmalen Lagerungsschwindels zu behandeln.
Benigner paroxysmaler Lagerungsschwindel ist eine klinische Diagnose, die sich durch Episoden von objektivem Schwindel kennzeichnet. Die Schwindelanfälle dauern weniger als 60 Sekunden und treten in Verbindung mit bestimmten Kopfpositionen auf. Diese Erkrankung kann mit Übelkeit und Nystagmus, einer schnellen und unwillkürlichen Bewegung der Augen, einhergehen.
Zur Behandlung bestimmter Formen des Schwindels, die auch als Lagerungsschwindel bezeichnet werden, wurden verschiedene Manöver entwickelt, die darauf abzielen, die Otolithen an ihren Platz zurückzubringen. Im Falle des benignen paroxysmalen Lagerungsschwindels (BPLS) wird das Epley-Manöver zur Behandlung eingesetzt.
Zum leichteren Verständnis lässt sich das Manöver in 3 verschiedene Phasen unterteilen.
Phase 1: Der Arzt setzt sich mit dem Patienten auf die Liege. Mit seinen Händen hält er den Kopf des Patienten und dreht ihn, je nach Behandlung, in einer schnellen 45-Grad-Bewegung nach rechts oder links. Gleichzeitig mit der Drehung legt sich der Patient so hin, dass der Kopf etwas tiefer liegt als der Oberkörper.
Schritt 2: Der Arzt dreht den Kopf des Patienten um 90 Grad. Von einer 45-Grad-Drehung nach rechts geht er zu einer 45-Grad-Drehung nach links über und hält diese Position für 30 Sekunden.
Schritt 3: Der Arzt bittet den Patienten, sich nach links zu drehen, sodass sich sein Gewicht auf seine linke Schulter verlagert und sein Gesicht zum Boden des Raumes zeigt. In dieser Position bleibt der Patient für weitere 30 Sekunden.
Sobald auch die dritte Phase abgeschlossen ist, kehrt der Patient in die Ausgangsposition zurück, d. h. er setzt sich auf die Liege.
Es ist wichtig, dass diese Manöver nicht ohne die Unterstützung von medizinischem Fachpersonal durchgeführt werden.
Die Erhaltungsphase ist genauso wichtig wie die Behandlung.
In den Tagen nach dem Epley-Manöver ist eine gute Nachtruhe die beste Medizin. Es wird empfohlen, auf dem Rücken zu schlafen, in einem Bett mit einer 45°-Rückenstütze oder in einem Lehnstuhl. Wer es nicht gewohnt ist, auf dem Rücken zu schlafen, hat möglicherweise Schwierigkeiten, sich in dieser Position auszuruhen. Eine fast schlaflose erste Nacht sollte als normal angesehen werden.
Das Epley-Manöver gilt als sicheres Manöver.
Allerdings kann es einige Risiken bergen, wenn es nicht korrekt durchgeführt wird.
Zum Beispiel:
Aufgrund der erforderlichen Feinfühligkeit bei den Bewegungen des Epley-Manövers ist es immer ratsam, sich an einen HNO-Arzt zu wenden, um „Do-it-yourself“-Pannen zu vermeiden.