Die Endolymphe ist eine Flüssigkeit, die im häutigen Labyrinth des Innenohrs enthalten ist, vor allem im Ductus cochlearis der Hörschnecke und im Gleichgewichtsorgan (Bogengänge, Utriculus, Sacculus). Dieser Artikel beschäftigt sich mit dem Phänomen des endolymphatischen Hydrops.
Ein endolymphatischer Hydrops ist eine übermäßige Ansammlung von Endolymphe in der Hörschnecke oder im Vestibularapparat. Diese Hydrops bewirkt einen Anstieg des endolymphatischen Drucks und kann Mikroläsionen im häutigen Labyrinth hervorrufen. Die Bildung, der Fluss und die Wiederaufnahme der Endonymphe, die momentan noch diskutiert wird, können bei einer Beeinträchtigung zu einer Fehlfunktion des Hör- und Vestibularapparats führen.
Ein endolymphatischer Hydrops kann sich in Form von offensichtlichem Morbus Ménière zeigen oder in einer intermediären Form, die mit Gleichgewichtsstörungen ohne Schwerhörigkeit oder nur mit flukturierendem Hörverlust und einem Druckgefühl im Ohr einhergeht.
Im folgenden Text werden die verschiedenen Ansätze zur Behandlung eines endolymphatischen Hydrops im Ohr vorgestellt und diskutiert.
Die Behandlung eines offensichtlichen endolymphatischen Hydrops verfolgt die folgenden Ziele:
Aktuell gibt es zwei verschiedene Ansätze für die Behandlung von endolymphatischem Hydrops:
1. Behandlung in der akuten Phase: die therapeutische Strategie verfolgt das Ziel, Schwindelanfälle zu reduzieren, den endolymphatischen Hydrops zu kontrollieren, die Schwerhörigkeit zu bekämpfen und die Wahrnehmung von Ohrgeräuschen zu reduzieren. Arzneimittel, die in dieser Phase häufig angewendet werden, sind vestibuläre Suppressiva, Diuretika, Kortison und Antihistaminika.
2. Behandlung der chronischen Erkrankung: wenn der Verlauf der Krankheit nicht mehr kontrolliert werden kann, werden die vestibulotoxischen Eigenschaften bestimmter Antibiotika wie z. B. Streptomycin und Gentamicin genutzt. Die intratympanale Gabe dieser Mittel erzielt hervorragende Ergebnisse mit einem Risiko der Entwicklung einer Schwerhörigkeit von nur 20 %. Da die Gefahr einer beidseitigen Entwicklung von Morbus Ménière besteht, sollte diese Art von Therapie sorgfältig abgewogen werden.
Wenn alle therapeutischen Ansätze zur Behandlung des endolymphatischen Hydrops versagen – was nur in seltenen Fällen geschieht – kann Morbus Ménière durch einen chirurgischen Eingriff behandelt werden.
Generell wird Patienten mit Symptomen, die auf einen endolymphatischen Hydrops zurückzuführen sind, zu einer Veränderung ihres Lebensstils und Einhaltung einer bestimmten Diät geraten. Gemieden werden sollten dabei Nahrungsmittel mit hohem Salzgehalt, Koffein, Schokolade, Alkohol und Spirituosen. Außerdem sollten diese Patienten mit dem Rauchen aufhören und Stress oder große körperliche Anstrengungen meiden.