Die von einem HNO-Arzt durchgeführte Impedanzmessung hilft bei der Ermittlung eventueller Probleme am Gehörapparat und insbesondere am Trommelfell. Die Impedanzmessung ist ein objektives, nicht-invasives Diagnosetestverfahren, das Hinweise zur Beweglichkeit des Trommelfells (Tympanometrie), dem eventuellen Vorhandensein eines Paukenergusses (Mittelohr) und dem Vorhandensein der Stapediusreflexe liefert, wie zum Beispiel im Falle einer Otosklerose.
Die Impedanzmessung dient zur Messung des akustischen Widerstands der Mittelohrstrukturen (Trommelfell und Gehörknöchelchenkette) gegenüber der Passage mechanischer Vibrationsenergie (Schallwellen) von der Luft zu den Flüssigkeiten in der Cochlea. Sie liefert also spezifische Informationen über die Funktion des Mittelohrs (tympano-ossikuläres System).
Mit diesem nicht-invasiven und leicht durchzuführenden Test können eventuelle Hörprobleme ermittelt werden, die ihren Ursprung in einer Erkrankung des Mittelohrs haben (z. B. katarrhalische Mittelohrentzündung, Tympanosklerose, Otosklerose usw.). Generell lassen sich die Untersuchungen der Hörfunktion in subjektive und objektive Testverfahren gliedern, was im Folgenden eingehender erläutert wird.
Voraussetzung zur Durchführung einer Impendanzmessung ist ein unversehrtes Trommelfell. Außerdem dürfen weder Ohrenschmalz noch sonstige Absonderungen im Ohr vorhanden sein (wie z. B. bei einer eitrigen Gehörgangsentzündung). Für gewöhnlich wird die Impedanzmessung durchgeführt, nachdem eine fachärztliche Untersuchung und eine Audiometrie in einem HNO-Zentrum des öffentlichen Gesundheitsdienstes oder in einer privaten HNO-Praxis vorgenommen wurde.
Die Kosten einer Impedanzmessung können variieren. Setzen Sie sich mit Ihrer staatlichen oder privaten Krankenkasse in Verbindung, wenn Sie hierzu mehr Informationen erhalten möchten.
Die Untersuchung an sich dauert ungefähr zehn Minuten und wird mit einem speziellen Gerät, dem sogenannten Impedanzmesser durchgeführt. Der Test erfordert keine Vorbereitungen. Im Allgemeinen gliedert sich die Impedanzmessung in eine Tympanometrie und eine Stapediusreflexmessung. Die Tympanometrie dient auch als Funktionstest für die Eustachische Röhre, während die Stapediusreflexmessung sehr nützlich sein kann, um bestimmte Pathologien zu erkennen, die das Mittelohr betreffen können (z. B. eine Otosklerose)
Für die Tympanometrie (Ohrdruckmessung) wird eine Sonde, mit einem Ende bestehend aus weichem Gummi, das für guten Halt sorgt, in den äußeren Gehörgang eingeführt. Auf diese Weise erhält der Arzt ein Schaubild, das sogenannte Tympanogramm, welches die Form einer glockenförmigen Kurve hat. Es zeigt die genauen Werte des Mittelohrdrucks. Die grafische Darstellung der tympanometrischen Kurve liefert dem Facharzt eine Reihe nützlicher Hinweise über den Zustand des Mittelohrs sowie über das Vorhandensein oder Fehlen der Stapediusreflexe.
Tympanogramme können die folgenden Formen aufweisen:
Kurven vom Typ D und E erscheinen seltener und sind immer ein Hinweis auf eine Mittelohrerkrankung.
Bei Kindern liefern die Impedanzmessung und insbesondere das Tympanogramm dem Facharzt wesentliche Hinweise auf das eventuelle Vorhandensein einer Mittelohrentzündung. Mittelohrentzündungen können katarrhalisch oder eitrig sein und ein mehr oder weniger üppiges schleimiges, serös-schleimiges oder eitriges Exsudat erzeugen, welches das Mittelohr (Paukenhöhle) ganz oder teilweise bedeckt. Mittelohrentzündungen treten in den Sommermonaten weniger häufig auf und verbuchen ihre höchste Inzidenz im Winter während der Grippesaison.
Eine katarrhalische Mittelohrentzündung kann in jedem Alter auftreten, ist jedoch bei Kindern häufiger. Bei ungefähr 80 % der Kinder tritt im Vorschulalter mindestens einmal eine Mittelohrentzündung auf.