Wasserdichte Hörgeräte sind nicht dauerhaft wasserdicht. Sie sind heutzutage entweder mit IP68-Zertifizierung geprüft, das definiert zum einen, dass das Gerät staubdicht ist, zum anderen den Schutz vor dauerndem Untertauchen bis maximal 1.5 Meter Wassertiefe für maximal 30 Minuten, bei IP67-Zertifizierung gilt der Schutz bei 1 Meter Wassertiefe bis zu 30 Minuten. Manche Hörgeräte, vor allem ältere Modelle, sind sogar nur mit IP56 geprüft. Die Schutzklasse IP56 bedeutet Schutz vor Staub in schädigender Menge ("5") und Schutz gegen starkes Strahlwasser ("6"). Dauerhaft wasserfeste Hörgeräte, mit denen man auch baden gehen kann, in die Sauna oder regelmäßig duschen kann, ohne dass die Technik Schaden nimmt, gibt es nicht. Der Schutz gegen Wasser gilt zudem nur für Süßwasser. Es gibt auch Einweg-Hörgeräte, ausschließlich zum privaten Kauf im Abonnement, die man beim Duschen tragen kann, diese müssen aber, das macht den besonderen Abo-Service aus, regelmäßig nach mehreren Wochen vom speziell ausgebildeten Hörakustiker ausgetauscht werden. Diese Einweg-Hörgeräte sind allerdings aufgrund der sehr tiefen Platzierung im Gehörgang nicht bei jedem Kundenohr realisierbar.
Wasserdichte Hörgeräte, beziehungsweise als wasserdicht bezeichnete Hörgeräte, mit enstprechender IP68-Zertifizierung bieten die Hersteller Oticon, Phonak und Signia. Die Hinter-dem-Ohr-Hörgeräte haben dabei häufiger eine IP68-Prüfung, die IdO- Hörgeräte sind aufgrund dessen, dass sie komplette maßgefertigt sind, etwas anfälliger als die industriell gefertigten HdO- Geräte und Ex-Hörer.
Wenn das Hörgerät nass geworden ist, sollte das Hörgerät mit Zubehör vom Hörgerätefachhandel getrocknet werden. Zu empfehlen sind mehrere Stunden Trocknung, bestenfalls über Nacht oder in mehrfacher Wiederholung. Effektiv sind Trockenkapseln, die feuchtigkeitsabsorbierende Silikat-Kristalle enthalten und in einem luftdicht verschlossenen Trockenbecher zusammen mit den Hörgeräten aufbewahrt werden. Die Trockenkapsel entzieht dem Becherinhalt die Feuchtigkeit. Die andere Methode ist eine elektrische Trocken-Box, in die die batteriebetriebenen Hörgeräte hineingelegt werden. Die Batterie sollte bei beiden Methoden vorher aus dem Hörgerät genommen werden, damit sie ihre Funktion beibehält. Für Akkubetriebene Hörgeräte ist eine elektrische Trockenhaube sinnvoll, die über die Ladestation mit den Hörgeräten gestülpt wird. Bei starker Feuchte sind mehrere Wiederholungen des elektrischen Trocknens sinnvoll.
Um Hörgeräte zu trocknen sollte man sie in einem trockenen Raum bei moderater Raumtemperatur aufbewahren. Darüber hinaus kann das Hörgerät mit einem trockenen Tuch abgerieben werden oder in ein trockenes Tuch gelegt werden, wenn kein Trockensystem aus dem Hörgerätefachhandel zur Hand ist. Ein Tipp ist, dass man das Hörgerät vor starker Sonneneinstrahlung oder der heißen Heizung schützt, damit sich kein Kondenzwasser im Hörgerät ansammelt. Ein weiterer Tipp ist, dass das Hörgerät auf keinen Fall im Ofen oder in der Mikrowelle getrocknet werden sollte. Um sicher zu gehen, dass man seine Geräte vollständig trocknet, sollte man spezielle Produkte zum Hörgeräte-Trocknen nutzen.
Das Trocknen mit Trockenkapseln und Trockenbecher oder das Trocknen mit einer elektrischen Trockenbox oder Trockenhaube beugt einem Wasserschaden vor und kann Hörgeräte effektiv vor Schweiß schützen. Idealerweise sollten man jeden Tag seine Hörgeräte trocknen, um Feuchtigkeitsdefekten vorzubeugen.