Wissenswertes zu Insekten im Ohr

Häufigkeit, Symptome & Behandlungsmöglichkeiten
19 Dezember 2019

Können sich Insekten im Ohr verlieren?

Tatsächlich kann es vorkommen, dass sich kleine Insekten ins Ohr verirren. In Ländern, in denen viel auf dem Boden geschlafen wird, ist das Phänomen häufiger. In Europa hört man eher selten davon. Meist handelt es sich dann um kleine Fliegen oder Käfer.

Sollte aber doch eine Fliege, eine Motte, eine Ameise oder ein anderes Insekt den Weg in Ohr gefunden haben, bewahren Sie Ruhe. Wenn Sie es nicht schonend selbst entfernen können, scheuen Sie sich nicht, zum Hals-Nasen-Ohren-Arzt zu gehen. Versuchen Sie auf keinen Fall selbst mit Pinzetten o. ä. in Ihr Ohr zu gehen. Die Gefahr einer Verletzung ist zu groß.

Das Ohr schützt sich durch Ohrenschmalz

Die Angst vor einer Spinne im Ohr ist natürlich nicht völlig unbegründet: In einem ungünstigen Fall könnte eine kleine Spinne oder ein anderes Insekt im Schlaf ins Ohr kriechen. Aber die Wahrscheinlichkeit ist extrem gering. Dafür sorgen nicht nur unsere europäischen Schlafgewohnheiten, sondern auch das  Ohrenschmalz: Der Geruch und die Bitterstoffe im Ohrenschmalz schrecken Insekten ab.  Das menschliche Ohr schützt sich also bereits auf natürlichem Weg vor Eindringlingen.

Häufigkeit von Insekten in Ohren

Wie selten Insekten im Ohr sind, zeigt auch, dass die wenigen spektakulären Fälle aus den USA oder Asien selbst in Europa eine Zeitungsmeldung wert sind: Die Geschichte von einer Frau aus Kalifornien mit einer Zecke im Ohr ging in medizinischen Fachzeitschriften für HNO-Ärzte um die Welt. In Indien hatte ein Mann eine sieben Zentimeter lange Grille im Ohr, ein Mann in Australien eine Kakerlake und eine Chinesin eine Springspinne – auch deutsche Medien berichteten darüber.

Wissenswertes zu Ohrenkneifern

Ohrenkneifer, Ohrenzwicker, Ohrpitscher, Ohrwürmer, Ohrenhöhler, Ohrenkriecher oder Ohrenschlüpfer – in den unterschiedlichen Regionen des deutschsprachigen Raums haben diese nützlichen Insekten immer wieder andere Namen. Lediglich das Ohr spielt immer eine Rolle.

Hintergrund: Bis zum Mittelalter wurden die Ohrenzwicker, getrocknet und pulverisiert, gegen Ohrenkrankheiten verabreicht. Keinesfalls sind Ohrenkneifer gefährlich. Mit ihren Zangen können Ohrenkneifer nicht einmal kneifen. Die Zangen dienen nur zur Abschreckung von Feinden und zum Auseinanderfalten der sehr selten eingesetzten, fast unsichtbaren Flügel.

Von einem Ohrenkneifer im Ohr ist in der modernen Medizingeschichte nichts bekannt, obwohl es theoretisch natürlich möglich wäre. Die Tiere gelten als Nützlinge, da sie Blattläuse und Raupen fressen, die vor allem im Obst- und Gemüseanbau Schäden anrichten.

Symptome eines Insektes im Ohr

Wie bereits oben erwähnt ist es selten, aber nicht unmöglich: ein Insekt im Ohr.
Symptome sind:

  • ein Kribbeln und/oder unerklärliches Kitzeln
  • rauschende Geräusche, wie Wasser im Ohr, oder auch ein Ohrensausen, was mit einem Tinnitus verwechselt werden kann
  • ein leichter Hörverlust mit dem Eindruck, das Ohr sei verstopft
  • ein Gefühl von einem Fremdkörper im Ohr.
    Verhält es sich ganz ruhig, merkt man ein Insekt im Ohr vielleicht gar nicht. Ein Symptom kann dann bei längerem Verbleib des Insekts im Ohr auch eine Gehörgangsentzündung sein, die durch ein kleines Tier oder die Fliege im Ohr ausgelöst wird.
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Kann ich ein Insekt im Ohr selbst entfernen?

Ja, man kann ein Insekt im Ohr selbst entfernen. Dazu werden drei ungefährliche Maßnahmen empfohlen. Aber Achtung! Gelingt es mit diesen Methoden nicht, das Insekt aus dem Ohr zu entfernen, suchen Sie bitte einen HNO-Arzt auf. Die Gefahr von Verletzungen am Trommelfell sind zu groß.

Hier die „Do-it-yourself“-Techniken:

Methode 1: Licht

Nehmen Sie eine Taschenlampe und gehen Sie in einen dunklen Raum. Leuchten Sie an die Außenseite Ihres Ohrs. Viele Insekten (z. B. Fliegen, Wanzen, Käfer und Motten) nutzen Lichtquellen zur Orientierung, werden also vom Licht förmlich angezogen und können so den Weg aus dem Ohr finden.

Methode 2: Ohr spülen

Wenn das nicht funktioniert hat, können Sie Ihr  Ohr spülen. Neigen Sie den Kopf so, dass das betroffenen Ohr nach oben zeigt. Lassen Sie Wasser in das Ohr laufen und drehen dann den Kopf so, dass das Wasser wieder herauslaufen kann. Das Insekt sollte dann herausgespült werden.

Methode 3: Öl

Hat das Ohr mit Wasser Spülen nicht geholfen, können Sie es mit Öl versuchen. Halten Sie den Kopf wieder mit dem betroffenen Ohr nach oben und lassen Sie Speiseöl (z. B. Olivenöl) ins Ohr laufen. Verharren Sie einige Minuten in dieser Position. Das Tier wird dadurch getötet und dann mit dem Öl, wenn Sie das Ohr nach unten halten, herausgespült.

Andere Fremdkörper im Ohr

Häufiger als Insekten sind andere Fremdkörper im Ohr. So geraten beispielsweise bei Arbeiten in Haus und Garten unbemerkt Pflanzenteile ins Ohr bzw. Staub und Sand. Fremdkörper im Gehörgang machen sich vor allem durch Hörprobleme und das Gefühl, etwas im Ohr zu haben, bemerkbar. Häufig handelt es sich aber auch um ein „selbstgemachtes“ Problem. Ohrenschmalzpfropfen sind häufigste Ursache. Auch diese können Sie mit Speiseöl selbst zu entfernen versuchen.  

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